Millionenschwere Insolvenz von RSG Wohnbau - der nächste Schock für die Gläubiger
In die Insolvenz geschlittert
Für jene Gläubigerinnen und Gläubiger des im November 2022 in die Insolvenz geschlitterten Bauträgers RSG Wohnbau GmbH in Bregenz, die noch viele offene Forderungen hatten, gibt es keine guten Nachrichten.
So wird das Insolvenzverfahren am Landesgericht Feldkirch dieser Tage abgeschlossen, denn die Schlussrechnung des Masseverwalters wurde gemäß Insolvenzdatei von den Gläubigern genehmigt. Sie erhalten eine Quote von gerade einmal 0,55 Prozent auf ihre anerkannten Forderungen.
Viele Forderungen wurden bestritten
Nach Angaben von Nathaniel Heinritz, dem Leiter des KSV1870 Vorarlberg, belaufen sich die anerkannten Forderungen auf 1,76 Millionen Euro. Ursprünglich seien rund 4,7 Millionen Euro an Forderungen angemeldet worden. Allerdings habe Masseverwalter Lukas Pfefferkorn gut 2,98 Millionen Euro bestritten.
Von der Insolvenz seien über 60 Gläubigerinnen und Gläubiger betroffen. Die Länge des Verfahrens erkläre sich insbesondere durch die zahlreichen Forderungsanmeldungen von Gläubigerseite und einen recht komplexen Sachverhalt.
Manche Käufer wehrten sich schon vor der Insolvenz
Einen Totalausfall haben jedoch nicht alle früheren Geschäftspartner bzw. Wohnungseigentümer in einem Bauprojekt von RSG zu verkraften. So hat etwa der Dornbirner Rechtsanwalt David Rosenberger nach eigener Darstellung an die 20 Wohnungseigentümer bzw. eine Wohnungseigentümergemeinschaft schon längere Zeit vor der Insolvenzeröffnung juristisch vertreten.
Der Grund: Diverse Bauarbeiten auf RSG-Baustellen lagen schon lange nicht mehr im vereinbarten Zeitrahmen. Im Zuge dessen sei es gelungen, mittels Verweis auf das Zurückbehaltungsrecht und anderer juristischer Schritte an die 400.000 Euro vor der Einbeziehung in die Konkursmasse zu retten, so Rosenberger im wpa-Gespräch.
Dabei ging es unter anderem auch um bereits auf ein Treuhandkonto eingezahlte Gelder der Wohnungseigentümer. "Wir haben erreicht, dass diese Gelder im Insolvenzverfahren ausgesondert wurden."
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Feldkirch
Für die Insolvenz des Bregenzer Bauträgers interessiert sich auch die Staatsanwaltschaft Feldkirch. So wurde im Vorjahr bekannt, dass die Staatsanwaltschaft diesbezüglich Ermittlungen aufgenommen hat.
Karin Dragosits, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Feldkirch, sagte auf wpa-Anfrage am Dienstag, dass das Ermittlungsverfahren gegen die verantwortlichen Personen der RSG Wohnbau GmbH nach wie vor anhängig sei. Jetzt seien weitere Dokumente und Unterlagen vorgelegt worden, die man nunmehr umfassend prüfen werde.
Die Staatsanwaltschaft ermittle insbesondere rund um das Verhalten der zuständigen Personen bei Eintritt der Zahlungsunfähigkeit. Dabei gehe es unter anderem um die möglicherweise grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen und ähnliche Straftatbestände. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei der Ausgang des Ermittlungsverfahrens noch offen. Für alle beteiligten Personen gilt die Unschuldsvermutung.
(wpa)
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