Neue Hoffnung im All: Entdeckung von Gliese 251c weckt Erwartungen auf außerirdisches Leben
 
    Rund 18 Lichtjahre von unserem Planeten entfernt, im Sternbild Zwillinge, kreist ein neu entdeckter Exoplanet um den roten Zwergstern Gliese 251. Astronomen haben in langjährigen Beobachtungen Hinweise auf den Himmelskörper gefunden, der nun große Erwartungen weckt: Gliese 251c ist eine sogenannte "Super-Erde" – ein Gesteinsplanet mit etwa der vierfachen Erdmasse – und befindet sich in der sogenannten habitablen Zone, also dort, wo theoretisch flüssiges Wasser existieren könnte.
Zweite Entdeckung im System – nach zwei Jahrzehnten Forschung
Bereits 2020 wurde ein erster Planet bei Gliese 251 identifiziert: Gliese 251b, der den Stern auf einer engen Bahn in nur 14 Tagen umrundet. Neue, präzisere Messreihen und eine detaillierte Analyse von mehr als 20 Jahre alten Archivdaten führten nun zur Entdeckung eines zweiten Planeten. Gliese 251c benötigt für einen Umlauf 54 Tage – ein vielversprechender Hinweis auf stabilere Bedingungen für die Entwicklung von Leben.
"Dieser Planet ist ein starker Kandidat für die Suche nach Leben", erklärt Suvrath Mahadevan, Astrophysiker an der Pennsylvania State University. Besonders die moderate Distanz zum Mutterstern sei entscheidend: "Gliese 251c erhält genau die richtige Menge an Strahlung, damit es dort – mit entsprechender Atmosphäre – flüssiges Wasser geben könnte."
Blick in die Zukunft: Großteleskope sollen Atmosphäre analysieren
Bislang ist der Planet nicht direkt sichtbar – seine Existenz wurde lediglich indirekt nachgewiesen. Der Trick: Wenn ein Planet einen Stern umkreist, wackelt der Stern leicht um den gemeinsamen Schwerpunkt. Diese winzige Bewegung lässt sich durch den Doppler-Effekt erfassen – je nach Bewegung verändert sich das Licht des Sterns. Periodische Veränderungen im Lichtspektrum weisen somit auf Planeten hin.
Und hier kommt moderne Technik ins Spiel: Künftig könnten Großteleskope wie das Extremely Large Telescope (ELT), das derzeit in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut wird, entscheidende Antworten liefern. Mit einem 40-Meter-Spiegel ausgestattet, wird das ELT in der Lage sein, Planeten wie Gliese 251c nicht nur zu erfassen, sondern sogar ihre Atmosphären zu untersuchen – auf der Suche nach sogenannten Biosignaturen, also molekularen Hinweisen auf Leben.
Eine Super-Erde mit Potenzial – aber auch Unsicherheiten
Obwohl Gliese 251c ein starker Kandidat ist, bleiben offene Fragen. So sind bei Gliese 251 auch magnetische Aktivitäten zu beobachten, ähnlich den Sonnenflecken auf unserer Sonne, die Messdaten verfälschen können. Vier der periodischen Schwankungen konnten den magnetischen Feldern zugeordnet werden. Doch eine fünfte ließ sich nicht so leicht erklären – sie passt exakt zu einem weiteren Planeten mit einer 54-Tage-Bahn.
Die Forschenden schlussfolgern daraus, dass es sich um einen realen Planeten handeln muss – und sprechen bereits von einem potenziellen „Super-Planeten“. Ob dieser tatsächlich Leben beherbergen könnte, ist offen. Aber: Mit jedem Jahr kommen wir der Antwort näher.
(VOL.AT)
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