Neues Bregenzer Geschäft: "Ich will Second Hand zu dem machen, was es früher mal war"

Vache ist dankbar, dass er in Bregenz eine neue Heimat gefunden hat
Der Bregenzer Vache Adamyan ist als Judokämpfer und für sein Engagement für sein Ursprungsland Armenien bekannt. Der 24-Jährige bezeichnet sich als sehr dankbar, dass er in Bregenz schon lange eine neue Heimat gefunden hat. Jetzt will er etwas zurückgeben: "Es liegt mir am Herzen, dass ich sage: Vorarlberg hat mir was gegeben. Ich will jetzt Vorarlberg etwas zurückgeben."
Vache Adamyan spricht im VOL.AT-Interview über seine Pläne:
Am 7. November 2025 setzt er diesen Gedanken nun um: Gegenüber vom Landhaus in Bregenz eröffnet er einen Second-Hand-Shop. Denn er ist überzeugt: In Bregenz gibt es zu wenig leistbare Geschäfte.
Selbst ein Verfechter von Second-Hand-Kleidung
"Warum Sachen neu kaufen, wenn man noch alte Sachen benutzen kann?", sagt der 24-Jährige, der auch beim VOL.AT-Interview Second-Hand-Kleidung trägt, die er im August gekauft hat. Sein Outfit strahlt weiß, als wäre es neu. Er mag, dass es in Vintagestores Kleidung gibt, die sonst keiner hat. Der Bregenzer hat ein klares Ziel mit seinem geplanten Geschäft: "Second Hand wieder zu dem zu machen, was es einmal früher war."

Altersarmut und Teuerung
Dabei spricht er die Altersarmut und die Teuerung im Gespräch mit VOL.AT als vorherrschende Probleme an. Es soll nicht nur ein Geschäft sein, sondern gleichzeitig ein soziales Projekt.
Denn bisher brauchte sein Herkunftsland Hilfe, weshalb er es bereits in der Vergangenheit mit Spendenprojekten unterstützte. Jetzt sieht er auch in Vorarlberg vermehrt, dass Hilfe gefragt ist: "In Vorarlberg gibt es mittlerweile auch schon viele Menschen, die es nicht einfach haben."

"Jeder soll sich Kleidung leisten können"
Für Adamyan steht fest: "Nicht jeder Mensch kann sich gerade nagelneue Kleidung leisten." Die Preise seien selbst in Second-Hand-Geschäften und Vintagestores mittlerweile so hoch, dass sie für viele unerschwinglich geworden seien.
Sein Ziel ist daher, leistbare Kleidung und Alltagsgegenstände anzubieten – für alle. "Ich will es so machen, dass jeder sich die Kleidung leisten kann", erklärt er. Dafür ist er auf Sachspenden angewiesen.

Mehr als nur ein Geschäft
Das Konzept des Geschäfts ist klar: Menschen spenden gebrauchte Kleidung oder Haushaltswaren, die im Laden für einen erschwinglichen Preis weiterverkauft werden. Die Einnahmen sollen nicht nur den Betrieb ermöglichen. Die Ware soll auch Menschen in schwierigen Lebenslagen zugutekommen. Dafür arbeitet Adamyan mit der Hilfsorganisation "Stunde des Herzens" zusammen. "Wir werden auch anderen Menschen helfen, die gerade unsere Hilfe benötigen", sagt er.

Dankbar für die Chance
Die Entscheidung, ein soziales Projekt zu starten, ist für Adamyan eng mit seiner eigenen Geschichte verbunden. "Ich bin einfach dankbar, dass ich da sein kann, dass ich das alles habe, was ich gerade habe – für mein Leben hier", sagt er. Seine Dankbarkeit gegenüber Vorarlberg ist für ihn eine treibende Kraft.


Viel Zuspruch von Bekannten
In der Vorbereitung für die Eröffnung wird Adamyan von Familie, Freunden und Bekannten unterstützt. Auch aus der Nachbarschaft hat er bereits viele positive Rückmeldungen bekommen. Er erzählt von alten Bekannten, die bereits freudig entdeckt haben, wo das neue Geschäft entsteht und ihn darauf angesprochen haben. Viele hätten schon jetzt Kleidung oder Gegenstände gespendet – allein durch Mundpropaganda.

Auch Einrichtung ist Second Hand
Auch bei der Einrichtung verfolgt er konsequent das Konzept der Wiederverwertung: Eine selbst gebaute Kassentheke aus Holzpaletten und alte Kleiderständer eines Nachbargeschäftes, das zugesperrt hat, schmücken den Shop. Doch aktuell stehen noch die Kartons kreuz und quer. Die Ware muss noch bis zur Eröffnung im November einsortiert werden.

Spendenaufruf
Das geplante Angebot im Geschäft umfasst neben Kleidung auch Haushaltswaren, Geschirr und Dekorationsartikel, etwa für Weihnachten. Gespendet werden kann direkt vor Ort – oder Adamyan holt die Sachen nach Absprache ab. Die Kontaktaufnahme ist unkompliziert: telefonisch unter der Nummer +43676 5707105, per E-Mail an secondhand.foryou@gmx.at oder über sein Instagram-Profil. Denn die aktuellen Verkaufsartikel werden nicht endlos ausreichen – ein Vorrat im Lager ist gefragt.

(VOL.AT)
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