Sexhandel in Europa: Europol fahndet nach Menschenhändler aus Österreich

Am 5. September 2025 nahmen kolumbianische Behörden in Zusammenarbeit mit Europol fünf mutmaßliche Mitglieder eines internationalen Menschenhandelsnetzwerks fest.
Der mutmaßliche Kopf der Organisation, ein österreichisch-türkischer Staatsbürger, ist weiterhin flüchtig, wie Europol mitteilte. Bereits im August waren in Österreich zwei Österreicherinnen sowie eine Rumänin wegen des Verdachts der Beteiligung an sexueller Ausbeutung festgenommen worden.
Auch in Spanien kam es zu Festnahmen – betroffen sind ein Mann aus Uruguay und eine kolumbianische Frau. Das Bundeskriminalamt bestätigte den Einsatz auf Anfrage der APA, machte jedoch mit Verweis auf laufende Ermittlungen keine weiteren Angaben.
Systematische Ausbeutung von Frauen
Laut Europol nutzte das kriminelle Netzwerk Zwang, Täuschung und die gezielte Ausnutzung von Schwachstellen, um Frauen zur Prostitution zu zwingen. "In vielen Fällen griffen die Täter zu schwerer körperlicher Gewalt gegenüber den Frauen und bedrohten zudem deren Familienangehörige in der Heimat", so Europol.
Die Ermittler konnten Dutzende Opfer identifizieren, überwiegend kolumbianischer Herkunft. Diese wurden innerhalb Europas – unter anderem in Österreich – zur Sexarbeit gezwungen. Die Täter strukturierten ihre Organisation arbeitsteilig: von der Anwerbung in Kolumbien über den Transport bis zur Unterbringung und Kontrolle der Frauen in Europa.
Gewalt, Einschüchterung und ein Mord
Wer sich widersetzte, wurde laut Europol schwer misshandelt. "Die Gewaltakte filmten die Kriminellen und nutzten die Videos, um andere Opfer einzuschüchtern", hieß es. Zusätzlich drohten sie Angehörigen der Opfer in Kolumbien mit Gewalt.
In einem besonders schweren Fall wurde ein ehemaliges Bandenmitglied, das die Organisation verlassen hatte, in Kolumbien ermordet. Die Ermittlungen laufen in mehreren europäischen Staaten weiter, auch in Österreich.
(VOL.AT)
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