Terroristen immer jünger: Wie Online-Plattformen Kinder zu Attentätern machen

Die europäische Polizeiorganisation legte in Den Haag am Dienstag einen neuen Bericht zu Tendenzen im Terrorismus vor.
Laut Europol nutzen "Online-Kultgemeinschaften" digitale Plattformen, um Bilder von extremen Grausamkeiten zu verbreiten und zu normalisieren, Opfer zu erpressen und junge Menschen zu Gewalttaten zu bringen. Viele dieser gewalttätigen Gruppen haben Europol zufolge Verbindungen zu jihadistischem Terrorismus und rechtsextremen Gruppierungen.
Fokus auf Kinder
Diese Gruppen hätten besonders gefährdete Jugendliche im Fokus, im Schnitt zwischen 8 und 17 Jahre alt. "Terroristische Gruppen haben es auf gefährdete Personen abgesehen", sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle. "Insbesondere auf solche, die mit psychischen Problemen, sozialer Isolation oder digitaler Abhängigkeit zu kämpfen haben." Auch der EU-Kommissar für Inneres, Magnus Brunner, rief zur Wachsamkeit auf: "Wir müssen besonders wachsam gegenüber der Radikalisierung junger Menschen und der Ausnutzung von Online-Plattformen durch Terroristen und Extremisten sein."
Europol warnt vor digitalem Terror
Auch geopolitische Spannungen würden Europol zufolge zur Radikalisierung beitragen. Europol nennt in diesem Zusammenhang den Gaza-Krieg sowie den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, aber auch die unsichere Lage in Syrien.
Eine weitere besorgniserregende Entwicklung ist laut Europol der Einsatz neuer Technologien bei der Radikalisierung und Rekrutierung von möglichen Tätern. Künstliche Intelligenz sei in einem noch nie dagewesenen Ausmaß eingesetzt worden, um Propaganda und Hass zu produzieren und zu verbreiten.
2024 wurden Europol zufolge insgesamt 58 terroristische Anschläge von 14 EU-Mitgliedstaaten gemeldet – 34 von ihnen wurden demnach vollendet, die übrigen schlugen fehl oder konnten vereitelt werden. 449 Verdächtige wurden den Angaben zufolge festgenommen.
(APA/dpa)
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