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Amoklauf in Schule: Tipps für Eltern von Kindern, die sich fürchten

Einige Kinder fürchten sich nach einem solchen Event, wie einem Amoklauf davor, dass es ihnen selbst zustoßen könnte.
Einige Kinder fürchten sich nach einem solchen Event, wie einem Amoklauf davor, dass es ihnen selbst zustoßen könnte. ©APA/Canva-Sujet
Nachdem bei einem Amoklauf in einer Grazer Schule mehrere Schüler und auch ein Lehrer ums Leben kamen, hat der psychosoziale Notdienst "Rad auf Draht" Tipps für Eltern gesammelt, wie sie ihre Kinder in dieser die Nachrichten beherrschenden Situation begleiten können. Die Notrufnummer bekomme erfahrungsgemäß "einige Anrufe von Jugendlichen, die Angst haben, dass so etwas auch bei ihnen in der Nähe oder an ihrer Schule passieren könnte", so Brigit Satke, Leiterin des Beratungsteams, in einer Aussendung. Man stehe als Ansprechpartner bereit.
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Zu den Tipps der Experten von elternseite.at sowie der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht zählt, faktenbasiert und altersentsprechend über das Ereignis zu sprechen, ohne etwas zu verheimlichen oder zu dramatisieren. Unsicherheit erzeuge noch mehr Angst, hieß es. Zudem sollen Eltern alle Gefühle zulassen. Trauer, Angst, Wut, Frustration und Ärger seien völlig normal. Wenn Kinder spüren, dass jemand für sie da ist, können sie besser zur Ruhe kommen und die Ereignisse verarbeiten, hieß es am Dienstag.

Nach Attacke in Grazer Schule: Tipps zum Umgang mit Medien

Die Expertinnen und Experten gaben auch Tipps zum Medienkonsum: Kinder unter zehn Jahren sollten nicht allein Nachrichtensendungen ansehen, besser sei es, kindergerechte Informationen einzuholen. Jugendliche sollten die Berichterstattung gemeinsam mit den Eltern konsumieren. Bei Fragen könne man gemeinsam recherchieren. Es sei zudem ratsam, bewusst Nachrichtenpausen einzulegen. Auch Ablenkung und Zerstreuung tue gut.

Die vielen Berichte in den Medien und die Omnipräsenz des Themas lösen bei Kindern oft die Angst aus, dass ein Amoklauf auch an ihrer Schule passieren könnte. "Zum Glück sind Ereignisse wie diese noch die Ausnahme. Wenn Kindern diese Berichte dennoch Angst machen, ist es ganz wichtig auch darüber zu sprechen. Das hilft oft schon, die Angst ein wenig abzubauen", so Satke.

Weiters gut zu wissen: elternseite.at bietet individuelle Video-Beratung für Eltern und Bezugspersonen. Für alle jungen Menschen stehen die Expertinnen der Notrufnummer 147 rund um die Uhr, kostenlos und anonym zur Verfügung.

(APA/Red.)

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