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Grenzübergang Hörbranz Hotspot für illegale Einreisen

Grenze Hörbranz: Fast die Hälfte der illegalen Einreisen über BAB 96.
Grenze Hörbranz: Fast die Hälfte der illegalen Einreisen über BAB 96. ©VOL.AT/Pletsch,Bundespolizei Kempten
Der Grenzübergang in Hörbranz hat sich 2023 als Brennpunkt für illegale Einreisen nach Deutschland herauskristallisiert. Fast die Hälfte aller unerlaubten Einreisen im Bereich der Bundespolizeiinspektion Kempten wurden hier registriert.

Im Jahr 2023 stellte die Bundespolizeiinspektion Kempten 1.819 unerlaubt eingereiste Personen fest, darunter auch Versuche (2022: 1.807).

Die meisten der Migranten stammten aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Ein signifikanter Teil dieser Aufgriffe ereignete sich am Grenzübergang Hörbranz an der Autobahn 96 (BAB 96), wo fast die Hälfte der festgestellten unerlaubten Einreisen registriert wurde.

Oktober 2023: Rekordmonat für Aufgriffe

Besonders bei Kontrollen von Fernreisebussen wurden zahlreiche Migranten ohne gültige Papiere aufgegriffen: 50 Prozent der unerlaubten Einreisen gingen auf diese Kontrollen zurück. Züge und Pkw wurden ebenfalls häufig für illegale Einreisen genutzt, wobei jeweils knapp 20 Prozent der Migranten auf diesen Wegen nach Deutschland gelangten. Im Oktober 2023, dem Monat mit den meisten Aufgriffen, registrierte die Bundespolizei allein 225 Ausländer ohne erforderliche Grenzdokumente.

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Überfülltes Schleuserfahrzeug überschlug sich bei Lindau

Die Kemptener Bundespolizei verzeichnete 2023 insgesamt 105 Schleuserfestnahmen (2022: 120). Diese stammten überwiegend aus Afghanistan, der Türkei und Syrien und hatten insgesamt 330 Migranten (2022: 360) illegal nach Deutschland gebracht. Ein schwerer Unfall machte im November 2023 auf die Gefahren der Schleusung aufmerksam: Ein türkischer Schleuser überschlug sich mit einem überfüllten Auto in der Ausfahrt Lindau. Alle sieben Insassen mussten in umliegenden Krankenhäusern behandelt werden.

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Anstieg von Urkundendelikten an Hörbranzer Grenze

Die Kemptener Inspektion meldete einen Anstieg von Urkundendelikten. Im Jahr 2023 wurden 177 Anzeigen wegen manipulierter oder gefälschter Dokumente erstattet (2022: 124). Der Grenzübergang Hörbranz an der Autobahn 96 war dabei erneut ein zentraler Punkt, denn hier wurden 113 dieser Fälle festgestellt.

60 Prozent konnten direkt zurückgewiesen werden

Rund 60 Prozent der unerlaubt eingereisten Personen, insgesamt 1.096 Migranten, konnten direkt zurückgewiesen oder zurückgeschoben werden. Weitere 94 Personen wurden in Zurückweisungs- oder Zurückschiebungshaft gebracht. Auch in der Fahndung war die Bundespolizeiinspektion Kempten erfolgreich: Insgesamt gab es 1.290 Fahndungstreffer, darunter Haftbefehle und Aufenthaltsermittlungen (2022: 1.228).

Die Bundespolizeiinspektion Kempten arbeitet eng mit den österreichischen Behörden zusammen, um die grenzüberschreitende Kriminalität effektiv zu bekämpfen. Der Grenzübergang Hörbranz bleibt dabei ein Schwerpunkt, der weiterhin im Fokus polizeilicher Maßnahmen steht.

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Die Zahlen im Überblick:

  • 1.819 unerlaubte Einreisen (2023) gegenüber 1.807 (2022).
  • 50 % der Aufgriffe bei Fernreisebuskontrollen.
  • Im Oktober 2023 wurden 225 Personen ohne gültige Grenzdokumente aufgegriffen.
  • 105 Schleuser (2023) im Vergleich zu 120 Schleusern (2022), die 330 Migranten (2023) transportiert haben, gegenüber 360 (2022).
  • 177 Urkundendelikte (2023) im Vergleich zu 124 (2022), davon 113 Fälle an der BAB 96 (Grenzübergang Hörbranz).
  • 60 % der unerlaubt Eingereisten konnten zurückgewiesen oder zurückgeschoben werden, also 1.096 Personen.
  • 1.290 Fahndungstreffer (2023) gegenüber 1.228 (2022).

(VOL.AT)

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