Nach Skitour-Tragödie: Opfer waren begeisterte Bergsportler

Die tragischen Ereignisse haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Gemeinschaft rund um das Dorf Vex, da nahezu eine gesamte Familie durch die Naturgewalten ihr Leben verlor.
Tragisches Unglück: Fünf Tote bei Skitour
Eine Gruppe von sechs Sportlern brach am Samstag von Zermatt aus zu einer Skitour auf. Ihr Ziel erreichten sie jedoch nie. Bis Sonntagabend wurde die schreckliche Realität klar: Fünf der Personen wurden tot aufgefunden. Untersuchungen ergaben, dass unter den Verstorbenen ein 30-jähriger Mann aus dem Gemeinderat von Vex und sein 44-jähriger Cousin, ein Polizeioffizier aus dem Kanton Wallis, waren.
Zu der tragischen Skitour gehörten ebenfalls die zwei jüngeren Brüder des Gemeinderatsmitglieds, im Alter von 21 und 27 Jahren, sowie ihr 58-jähriger Onkel, der ebenfalls der Onkel des Polizeioffiziers war. Eine 28-jährige Frau, die Freundin des mittleren Bruders, zählte auch zu der Gruppe. Laut den am Dienstagabend veröffentlichten Todesanzeigen der fünf männlichen Teilnehmer konnte die junge Frau bislang nicht geborgen werden, eine Bestätigung der Behörden steht allerdings noch aus.
Leidenschaft für den Sport
Die Verunglückten waren allesamt begeisterte Anhänger des Bergsports, eine Passion, die sie letztendlich das Leben kostete.
Der mittlere Bruder absolvierte sein Jurastudium an der Universität Freiburg und hatte gerade erst sein Anwaltspatent erhalten. Er nutzte seine Freizeit vornehmlich für Ausflüge in die Berge, sei es beim Skifahren im Winter oder beim Berglauf im Sommer. Ein Freund teilte auf Facebook mit: "Er kannte die Berge seiner Region in- und auswendig. Und jetzt haben sie ihn das Leben gekostet. Mir fehlen die Worte, um den Schmerz über diesen Verlust auszudrücken. Dein Licht wird immer in unseren Herzen leuchten."
Der jüngere Bruder zeichnete sich ebenfalls durch seine sportliche Natur aus und war Teil der Juniorenabteilung eines lokalen Fußballklubs. Laut seinem früheren Trainer, der sich gegenüber "Blick" äußerte: "Er war ein sehr lieber Mensch, lachte immer, war aber diskret." Er war für seine Pünktlichkeit beim Training bekannt und spielte überwiegend als Verteidiger. "Er war sehr schnell und hatte eine gute Athletik. Bei seinen Mannschaftskameraden war er sehr geschätzt. Das Drama, das am Wochenende passiert ist, geht mir sehr nahe." Zusätzlich engagierte er sich bei Bergläufen im Sommer.
Der Onkel der beiden Brüder hatte ebenfalls eine große Leidenschaft für den Alpinsport. Er tauchte regelmäßig in den Ergebnislisten regionaler Wettkämpfe auf. Laut der Todesanzeige hinterlässt er zwei Töchter.
Tiefe Trauer in Vex: Ein Dorf in Schockstarre
Die Katastrophe am Tête Blanche hat tiefgreifende Auswirkungen auf das umliegende Gebiet von Vex hinterlassen, wo vier der sechs Opfer zuhause waren. Die betroffene Familie, die sich aktiv am kulturellen Leben des Ortes beteiligte, hatte drei Mitglieder in der lokalen Musikgesellschaft "Echo des Glaciers".
Das Unglück ist auch in den Gaststätten des Ortes ein großes Gesprächsthema . Eine Bewohnerin des Dorfes teilte mit, dass der familiäre Zusammenhalt nun durch den Tod von drei Brüdern stark getroffen sei, wobei lediglich die Schwester überlebt habe. Sie betonte, dass es schwer sei, sich das Ausmaß des Leids vorzustellen, das die Familie derzeit durchleben müsse, besonders da auch der Cousin und der Onkel zu den Opfern zählten. Ein Anwohner, der die Familie der Verstorbenen kannte, äußerte die Hoffnung, dass sich das Dorf von diesem Schlag irgendwann erholen könne und wünschte sich, dass die betroffene Familie ebenfalls die Kraft finde, diesen Verlust zu überwinden.
Beerdigungen angekündigt
Die Partnerin des mittleren Bruders nahm ebenfalls an der tragischen Skitour teil. Diese begeisterte Bergsportlerin und Juristin aus dem Kanton Freiburg hatte kurz zuvor noch Videos ihres Tourenskifahrens in sozialen Netzwerken veröffentlicht.
Die Trauerfeiern für die geborgenen Opfer sind für das Ende dieser oder den Anfang der nächsten Woche angesetzt.
(VOL.AT)
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