Anmerkung der Redaktion: Bislang wurden keine rechtlichen Schritte eingeleitet - es gilt die Unschuldsvermutung.
Das dürfte noch für Wirbel sorgen: Vor den Konzerten der Band Rammstein in München - es werden 240.000 Fans erwartet - haben drei Stadtratsfraktionen einen Antrag gestellt, der die Sicherheit für Konzertbesucherinnen und -besucher erhöhen soll. Anlass seien die öffentlich erhobenen Vorwürfe gegen den Sänger der Band Rammstein, wie die Fraktion Grüne/Rosa Liste am Montag in München mitteilte.
"Row Zero" vor der Bühne
Der Antrag sieht unter anderem vor, mehr sichere Plätze bei Konzerten zu schaffen. Auch soll geprüft werden, ob eine Fan-Reihe vor der Absperrung an der Bühne - die sogenannte Row Zero (Reihe null) - künftig aus Sicherheitsgründen verboten werden kann. Bei Rammstein-Konzerten tanzten oft Frauen direkt am Bühnenrand in diesem abgesperrten Bereich. Der Antrag wird von den Fraktionen Grüne/Rosa Liste, Die Linke/Die Partei und ÖDP/München Liste unterstützt.
"Safe Spaces" und App "SafeNow"
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Mona Fuchs fordert dabei, dass auf Kosten der Veranstalter sogenannte "Safe Spaces" geschaffen werden, um den Konzertbesuchern eine geschützte Umgebung zu bieten. Zudem sollen "Awareness-Teams" eingesetzt werden, um potenzielle Täter frühzeitig zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Ein weiterer Vorschlag ist die verpflichtende Nutzung der App "SafeNow". Mit dieser App können ausgesuchte Kontakte im Notfall alarmiert werden, um schnelle Hilfe für Betroffene zu ermöglichen.
Unschuldsvermutung für den mutmaßlichen Täter muss auch gelten
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende betont, dass es genauso wichtig sei, den betroffenen Frauen zuzuhören und ihre Anschuldigungen ernst zu nehmen, wie es die Unschuldsvermutung für den mutmaßlichen Täter vorsehe.
Keine "Row Zero" und After-Partys beim Konzert in München
Wie der Bayerische Rundfunk aus informierten Kreisen aus der Stadtpolitik erfahren hat und berichtet, soll es beim Konzert im Olympiastadion in München keine "Row Zero" geben. Zudem habe man angeblich auch alle After-Show-Partys abgesagt.
Rammstein: "Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen"
Rammstein tritt bereits an diesem Mittwoch und Donnerstag sowie an diesem Samstag und Sonntag in München auf. Die Band sieht sich derzeit zunehmender Kritik am Umgang des Sängers Till Lindemann mit Frauen ausgesetzt. "Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans Irritationen und Fragen entstanden", schrieb Rammstein am vergangenen Samstag auf Instagram. "Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst."
Band-Appell: Nicht an öffentlichen Vorverurteilungen beteiligen
Dass die Fans sich sicher fühlen könnten, sei der Band wichtig - "vor und hinter der Bühne". "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge." Gleichzeitig betont die Gruppe: "Wir, die Band, haben aber auch ein Recht - nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden."
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