Die tropische Riesenzecke ist im Ländle angekommen

Die erste tropische Riesenzecke wurde Ende Jänner in Vorarlberg entdeckt. Sie tauchte ausgerechnet in den Pausenräumen der inatura in Dornbirn auf, wie Biologe und Fachberater Klaus Zimmermann erklärt.

Entdeckung im inatura-Pausenraum
"Da saßen ein paar Leute bei der Jause und auf einmal lief sie bei einer hingelegten Orange weg", schildert Klaus Zimmermann gegenüber VOL.AT. Viel mehr sei nicht bekannt. "Es waren Leute, die natürlich zum Teil auch im Gelände unterwegs sind", erklärt Zimmermann gegenüber VOL.AT. Wo das Tier herkam, könne man nicht sagen. "Dass sie da auftauchen ist eigentlich nicht verwunderlich, da sie auch mit Zugvögeln beispielsweise herkommen", so der Biologe.

Zecke springt Opfer nach
"Sie ist locker vier Millimeter groß, wenn sie ausgewachsen ist", verdeutlicht Zimmermann. Die größten nachgewiesenen Exemplare waren bis zu 6,5 mm groß, vollgesogen sogar bis zu 25 mm. Es gebe einige spezielle Merkmale, sie seien allerdings nicht alle laien-tauglich. "Es ist Größe und es sind die gestreiften Beine", erklärt er die einfachsten Erkennungszeichen. Im Unterschied zu anderen Artgenossen hätten sie zudem Augen. "Sie erkennen einen optisch auf neun Meter Entfernung", so der Biologe gegenüber VOL.AT. "Sie gehen aktiv aufs Opfer zu, das machen die anderen Zecken nicht." Üblicherweise gehe eine Zecke zwar aktiv auf Mensch und Tier über, springe dem Wirt aber nicht nach.


Stich ist schmerzhafter
Auch der Stich der Riesenzecke ist schmerzhafter. Das kann laut Zimmermann durchaus ein Vorteil sein, weil man die Zecke nicht erst nach dem Stich durch den ausgelösten Juckreiz bemerkt: "Man spürt es und tut sie gleich wieder weg", meint Klaus Zimmermann. Wie bei anderen Zecken sollte man auch die Hyalomma vorsichtig entfernen. Man sollte sie möglichst mit einer speziellen Zeckenzange entfernen und nicht quetschen.

Zecken äußerst selten infiziert
"Diese Zecken können theoretisch andere Krankheiten mitbringen", gibt Zimmermann zu verstehen. Etwa lebensbedrohliche Erreger wie das Krim-Kongo-Virus. "Das ist aber auch sehr sehr selten, weil für die der Mensch überhaupt ein Fehlwirt ist", erklärt er. Die Tiere können sich nach dem Biss am Mensch dort nicht weiterentwickeln – anders als beispielsweise bei Hunden. "Gott sei Dank sind die Zecken äußerst selten infiziert", gibt der Biologe zu verstehen. Laut AGES wurden in Österreich bisher 10 Tiere nachgewiesen. Alle wurden untersucht - auch die in Vorarlberg entdeckte. Bisher war keine der Zecken Träger des Virus. "Hier kann man entwarnen", erklärt Klaus Zimmermann.
(VOL.AT)
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