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"Zwischen Berg und See": Neues "vorarlberg museum" feierlich eröffnet

Vorarlberger Landesmuseum startet nach drei Jahren Umbauzeit in eine neue Ära.
Vorarlberger Landesmuseum startet nach drei Jahren Umbauzeit in eine neue Ära. ©VOL.AT/Philipp Steurer
Mit einem Festakt mit viel Prominenz aus Kultur, Politik und Wirtschaft hat am Freitagvormittag Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) das neue "vorarlberg museum" eröffnet.
Rundgang durchs Museum
Das Museum in neuem Glanz
Startausstellungen: Einblicke
"vorarlberg museum" enthüllt
Vorbereitungen für Eröffnung
Der Blick hinter den Vorhang

Das Vorarlberger Landesmuseum ist damit nach dreijähriger Schließungszeit und einem 34 Mio. Euro teuren Um- und Neubau nun wieder für das Publikum geöffnet. Zum Start präsentiert das Team rund um Museumsdirektor Andreas Rudigier gleich fünf Ausstellungen. Damit sich die Bevölkerung selbst einen Eindruck verschaffen kann, lädt das Museum am Eröffnungswochenende bei freiem Eintritt zu zwei Tagen der offenen Tür.

“Alemannische Urviecher”

Nach der Uraufführung der Auftragskomposition “Alemannische Urviecher. Lieder für Sopran, Klavier und Schallfossile” von Gerold Amann setzte sich Künstler Gottfried Bechtold in seiner durchaus kritischen Festansprache für kulturelle Bildung junger Menschen und flexiblere Kulturbudgets ein. Ein Museum sei ein Instrument, um heimatbezogene Erinnerungen und damit Identität zu bewahren. Es stelle sich aber die Frage, was Heimat sei. Wer sich mit Geschichte befasse, komme nicht darum herum, sich mit sich selbst zu beschäftigen und umgekehrt. Für die Frage “Woher komme ich?” sei ein Museum darum von unschätzbarem Wert, denn daraus bestimme sich auch, wohin man gehe. Als eine der wichtigsten Aufgaben des “vorarlberg museum” sehe er daher die Vermittlung von Geschichte an junge Menschen, “auch an die zugewanderten”. Er forderte unter Zwischenapplaus freien Eintritt für junge Menschen unter 25 Jahren in Museen.

Hoffnung auf “Visionäre Projekte”

Er habe großen Respekt vor jenen, die darüber entschieden, welche Objekte bewahrt werden sollen, auch weil das viel Sensibilität für künftige Entwicklungen voraussetze. Gerade bei Ankäufen wünsche er sich jedoch von der Politik “Mut und Entscheidungsfreude”, warb Bechtold für ein dynamisiertes Kulturbudget, das in seiner derzeitigen Form kein “Notankaufkässele” erlaube. Bechtold hoffte auf “visionäre Projekte” im Museum. Er setze dabei große Hoffnungen in Direktor Rudigier, der bereits “interessante Positionslichter” gesetzt habe. Er wünsche sich vom Museum “ein entschiedenes Entgegentreten, wo immer versucht wird, die Welt zu begradigen”, so Bechtold, der damit auch eine politische Verantwortung des Museums sah.

“Zwischen Berg und See”

Landeshauptmann Wallner sprach von einem “Tag der Freude”. Das Landesmuseum sei ein Kompetenzzentrum für Geschichte, Kultur und Identität, das mit nach vorne gerichtetem Blick agieren müsse. Die Geschichte des Museums spiegle die Geschichte des Landes wider, so entstand das Haus aus einer 1857 gegründeten Privatinitiative mitten in den Emanzipationsbemühungen des Landes Vorarlberg von Tirol. Dieses ehrenamtliche Engagement habe das Fundament für das kollektive Gedächtnis Vorarlbergs gelegt. Der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) erklärte, man habe mit der Eröffnung das “historische Gewissen” zurückerhalten, “neu und prachtvoll”. Zuvor hatte Architekt Anton Nachbaur-Sturm Gedanken zum Entwurf des “vorarlberg museum” präsentiert. Er charakterisierte den Bau als “Symbiose von alt und neu”, als “ein Solitär, massiv, stark, prägnant und dauerhaft”, als ein “Museum, das sich nach außen öffnet und sich hier verortet, zwischen Berg und See”.

Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete das Segensgebet des künftigen Feldkircher Bischofs Benno Elbs, der dem Museumsdirektor ein Stück der 1827 abgebrannten Basilika in Mariazell überreichte. Elbs erinnerte daran, dass jedes Exponat von Sorgen und Hoffnungen der Menschen und ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens erzähle. Das Museum sei ein Beitrag zur seelischen Gesundheit der Menschen, weil es Zugang zu den wichtigen Fragen des Daseins “Woher komme ich, wohin gehe ich und was ist der Sinn des Lebens?” biete.

(APA)

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