Vorarlberg wird auch 2013 nicht von der Buchsbaumzünsler-Plage verschont. Das ursprünglich aus Asien stammende Insekt macht sich heuer an jene Buchsbaumsträucher, die aus den vorangegangenen Jahren noch übrig sind. “Wir stellen fest, dass es massive Fraßtätigkeiten im ganzen Land gibt”, sagt der Gartenbaureferent der Landwirtschaftskammer Vorarlberg, Harald Rammel. Am stärksten betroffen seien das untere Rheintal und jene Regionen, die in den vergangenen Jahren noch nicht betroffen gewesen seien. Rammel spricht von einem dramatischen Befall der Buchsbäume. Auch in den kommenden Jahren sei mit dem Buchsbaumzünsler zu rechnen. “Der Buchsbaumzünsler fühlt sich wohl, denn er hat ein reichhaltiges Nahrungsangebot”, erläutert Rammel.
Was tun bei Befall?
Bevor man jedoch gegen die Schädlinge zur Tat schreite, solle man sich zuerst überlegen, wie wichtig einem der Buchsbaum ist, so Rammel. Eine Behandlung sei nämlich sehr aufwendig und verspreche nicht immer Aussicht auf Erfolg. Wenn man den Buchsbaum erhalten wolle, gebe es aber mehrere Möglichkeiten. “Einzelpflanzen kann man per Hand durchsuchen und die Raupen abklauben”, führt Rammel aus. Bei größeren Pflanzen könne mittels Hochdruckreiniger gegen die Schädlinge vorgegangen werden. Sollte dies nichts nützen, können chemische und biologische Pflanzenschutzmittel verwendet werden. “Bei biologischen Substanzen müssen die Raupen die Mittel allerdings zuerst fressen”, erklärt der Gartenbaureferent. Die Raupen hätten bei uns kaum natürliche Feinde. Neben einigen wenigen Vogelarten würden Wespen die Schädlingsraupen vereinzelt fressen. “Unsere Natur ist auf diesen Schädling momentan noch nicht eingestellt”, erklärt Rammel. Glücklicherweise ernähre sich der Buchsbaumzünsler bei uns bislang ausschließlich vom Buchsbaumstrauch.
Pilze geben den Rest
Viele Eier der Buchsbaumzünsler hätten im Erdreich überlebt, auch wenn der Strauch schon im vergangenen Jahr entfernt wurde. Deshalb spricht Klaus Zimmermann von der inatura in Dornbirn dieses Jahr von einem “ganz massiven Befall”. Oftmals würden sich auf befallenen Sträuchern zusätzlich noch Pilze breit machen, die der Pflanze dann den Rest geben. Trotzdem rät der Experte zur Vorsicht bei Pflanzenschutzmitteln. “Laien versprühen meistens mehr Pflanzenschutzmittel als Profis. So kann mehr Schaden im Garten entstehen als verhindert wird.” In manchen Mitteln würden sich außerdem die sogenannten “Neonicotinoide” befinden, die Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) nach massiven Protesten nun doch gemeinsam mit seinen EU-Kollegen verbieten will. “Wer Schädlingsbekämpfungsmittel gegen den Buchsbaumzünsler verwendet, wird auch Bienen und andere Insekten damit erwischen”, betont Zimmermann. Wichtig sei vor allem die richtige Entsorgung betroffener Pflanzen, um die Weiterverbreitung einzudämmen.
Richtige Entsorgung
Die richtige Entsorgung ist wichtig:.Kleinere Mengen können in verschlossenen Biomüllsäcken über die Bioabfallsammlung entsorgt werden. Größere Mengen sollten bei den Firmen “Häusle” und “Branner” angeliefert werden. Die Kompostierung im eigenen Garten sei wirkungslos und eine eigenhändige Verbrennung mit den Vorschriften über die Luftreinhaltung nicht vereinbar.
Mehr dazu erfahren sie auf dem gemeinsamen Merkblatt von inatura, Landwirtschaftskammer und Umweltverband.
Garten-Experte Herbert Geringer:
(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.