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Zum ersten Mal 40 Grad in Österreich? Wo der Rekord fallen könnte

Gluthitze in Österreich - da hilft nur mehr eine Abkühlung.
Gluthitze in Österreich - da hilft nur mehr eine Abkühlung. ©EPA
Schwarzach - Die Spannung steigt quasi mit der Hitze um die Wette: Dieses Wochenende könnten in Österreich die höchsten Temperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen werden.
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Nach fast vier durchwegs hochsommerlichen Juliwochen ächzen weite Teile Mitteleuropas am Wochenende unter Hitzetagen und Tropennächten. Temperaturen in dieser Höhe werden nach Angaben von Umibet nur alle paar Jahre erreicht. Und heuer könnte sogar ein neuer österreichischer Hitze-Rekord aufgestellt werden.

“Finale Grande des Julisommers”

“Uns steht im wahrsten Sinne des Wortes ein Finale Grande des Julisommers bevor”, so der Umibet-Meteorologe Alexander Radlherr. Und meint weiter: „Nun wird ab Samstag außergewöhnliche heiße Luft herangeführt, hier werden schon bis zu 37 Grad erwartet. Der Höhepunkt der Hitze wird von Vorarlberg bis ins östliche Flachland bereits am Sonntag erreicht, im Südosten wird voraussichtlich der Montag der heißeste Tag. Dabei ist verbreitet mit 36 bis 38 Grad zu rechnen, der föhnige Südwind kann vom Salzkammergut bis ins Nordburgenland lokal auch Höchstwerte von bis zu 40 Grad verursachen.”

Rekordhalter Dellach: 39,7 Grad im Jahr 1983

Die Chancen dafür standen am Samstag etwa 50:50, gewagte Prognosen sind für seriöse Meteorologen natürlich tabu. Dennoch gibt es Orte und Regionen, die sich als möglicher neuer Rekordhalter anbieten. Dellach im Drautal, wo am 27. Juli 1983 die immer noch aktuelle Bestmarke von 39,7 Grad erzielt wurde, ist übrigens nicht unter den Favoriten. Am Samstag lag der Rekordhalter auf Platz fünf (34,6 Grad).

36 Grad – und es wird noch heißer…

Am Samstag um 17.00 Uhr wurden laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien (Zamg) die höchsten Temperaturpegel in Waidhofen an der Ybbs (NÖ) mit 37,6 Grad Celsius, in Ostermiething (OÖ) mit 37,4 Grad Celsius und in Dellach im Drautal (Kärnten) mit 37,3 Grad registriert. Die Temperaturen änderten sich auch bis 18.00 Uhr nicht mehr, so eine Sprecherin der “Hohen Warte” in Wien.

In Salzburg-Freisaal war man immerhin auch auf 37,1 Grad Celsius Höchsttemperatur gekommen, in Neusiedl am See im Burgenland schwitzte man sich bei 36,4 Grad durch’s ebenfalls warme Wasser. In den Kamp in Gars (NÖ) hüpften die Badegäste bei 36 Grad Celsius. Die Innenstadt Wiens brachte es für die Touristen auf 35,9 Grad, was der höchste Wert in der Bundeshauptstadt war. Die tiefsten Temperaturen wurden am Pitztaler Gletscher mit 15,9 und am Sonnblick mit 11,8 Grad Celsius registriert.

Ein Sonntag der Wetterrekorde?

Spannend wird es dann am Sonntag: Da könnte Österreich die 40-Grad-Marke erstmals knacken.

Ubimet
Ubimet ©Ubimet

Der 40er-Contest und seine Kandidaten

Geht es nach den Experten der Zamg, dann könnte Waidhofen an der Ybbs (NÖ) ein Kandidat sein, liegt die Stadt doch in einem der “klassischen Föhntäler”. Die Mostviertel-Metropole hält auch den bisherigen Rekord für 2013 mit 38,6 Grad (20. Juni). Überhaupt ist man sich unter den Vorhersagern durchaus einig, dass – sollte er denn fallen – der Rekord östlich der Linie Linz-Klagenfurt gebrochen wird.

“Irgendwo im Voralpengebiet” oder im Seewinkel beim Neusiedlersee, aber auch in der Inneren Stadt in Wien, wo jede Menge Beton, Stein und Asphalt dafür sorgt, dass die Temperaturen mit Sicherheit sehr hoch klettern, könnte es geschehen, dass die Messstationen der Zamg noch nie erreichte Werte anzeigen.

Rekordhalter mit schlechten Chancen

Für Dellach im Drautal, seit exakt 30 Jahren Rekordhalter, scheint es schwierig zu werden bzw. bleibt einzig die Hoffnung, dass die Hitze-Bestmarke nicht geknackt wird. Obwohl am Donnerstag mit 34,6 Grad noch bundesweiter Spitzenreiter, rechnen die Meteorologen nicht damit, dass Kärnten oder die Südsteiermark beim 40er-Contest ein Wörtchen mitzureden haben werden. Dabei werden sogar dort rund 38 Grad erwartet.

Weiterer Ausblick

Am Montag wird die heiße Luftmasse mit einem Windsprung von Süd auf West überall ausgeräumt, prognostizieren die Meteorologen von Ubimet. Dieser Luftmassenwechsel geht vielerorts mit teils heftigen Gewittern einher. So präsentiert sich der Montag auch in Vorarlberg zuerst bewölkt, starke Schauer kommen auf. Auch heftige Gewittern, Sturm und Hagel sind möglich, so die Zamg. Die Höchsttemperaturen liegen nur mehr bei rund 23 Grad.

Im Laufe des Dienstag ziehen noch Wolken und ein paar Schauer durch, gerade im Westen kann sich jedoch wieder vermehrt die Sonne behaupten. Ab Mittwoch soll sich dann den aktuellen Prognosen zufolge erneut sommerliches Wetter mit viel Sonne einstellen. Vorarlberg darf sich über im Vergleich zum Wochenende moderat wirkende Temperaturen um die 30 Grad freuen.

(APA/ red)

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