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Zu viel Billig-Strom für Bürger? Wifo-Experte lässt aufhorchen

F+r den Wifo-Ökonomen Michael Böheim ist das Strompreisbremsen-Kontingent viel zu hoch.
F+r den Wifo-Ökonomen Michael Böheim ist das Strompreisbremsen-Kontingent viel zu hoch. ©Canva Pro; Screenshot/ZiB 2
Wifo-Ökonom Michael Böheim sprach sich am Mittwoch in der ZiB 2 gegen die Höhe des abgedeckten Stromkontingents aus.
Ein Polster für den Notfall
Kritik vor Beschluss des Strompreis-Deckels
So funktioniert die Strompreisbremse

Durchwegs kritisch fielen am Mittwoch die Reaktionen auf die von der Regierung im Ministerrat beschlossene Strompreisbremse aus. Gefördert wird ein Grundbedarf von 2.900 kWh pro Jahr, das entspricht laut Energieministerium rund 80 Prozent des Durchschnittsverbrauchs österreichischer Haushalte. Bis zu diesem Wert soll der günstigere Strompreis gültig sein, das heißt: Jeder Haushalt, der mehr verbraucht, soll dann den üblichen, teuren Preis bezahlen.

Sind 2.900 Kilowattstunden zu hoch?

Michael Böheim, Ökonom vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) war am Mittwochabend zu Gast in der ZiB 2 und sprach sich gegen die Höhe des abgedeckten Stromkontingents aus. "Zufriedenheit ist keine Kategorie für einen Ökonomen", meint Böheim. Zwar sei es gut, dass es ein Modell gegen die Teuerung gebe und Strom leistbar mache. Aber schlecht hingegen sieht der Experte, dass es kaum Anreize zum Stromsparen liefere und das Modell auch nicht sozial gestaffelt wurde. Mit einem Sager ließ der Ökonom dann aber so richtig aufhorchen, denn: Das abgedeckte Stromkontingent von 2.900 Kilowattstunden wäre viel zu hoch.

Kontingente anpassen

Das Kontingent sei vor allem für Haushalte unter drei Personen viel zu hoch angesetzt. Es gebe wenig Anreiz, überhaupt Strom zu sparen. "Grundsätzlich vermisse ich hier etwas den Zug zum Tor", meint Böheim dazu, dass zu wenig versucht werde, die Kontingente an die Größe, die Bewohnerzahl und das Einkommen anzupassen.

(VOL.AT)

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