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Zivildienst weiter sehr beliebt

Der Zuspruch zum Zivildienst ist weiterhin hoch.
Der Zuspruch zum Zivildienst ist weiterhin hoch. ©APA-FOTO: HANS KLAUS TECHT (Symbolbild)
Der Zivildienst erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Aktuell sind 11.798 junge Männer im Wehrersatzdienst tätig, informierte die zuständige Ministerin Claudia Plakolm (ÖVP) bei der Vorstellung der Quartalszahlen am Dienstag. Der Bedarf an Zivildienern kann somit konstant abgedeckt werden.
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Im ersten Quartal 2025 wurden 3.043 Zivildiener zugeteilt. 41,6 Prozent von ihnen arbeiteten im Rettungswesen. Sozial- und Behindertenhilfe erhielten 24,55 Prozent, Altenbetreuung 11,24 Prozent und Krankenanstalten 9,43 Prozent. Andere Bereiche wie Katastrophenhilfe und öffentliche Sicherheit erhielten jeweils etwa drei Prozent oder weniger. Insgesamt liegt die Bedarfsdeckung stabil bei 90,6 Prozent.

Große Unterschiede bei Zivildienst zwischen Bundesländern

Während sich beispielsweise in der Steiermark mit 95,6 Prozent und Wien mit 95,1 Prozent die Bedarfsdeckung überdurchschnittlich darstellt, liegt Kärnten mit lediglich 63,8 Prozent deutlich dahinter. Darauf angesprochen meinte Plakolm, dass man dafür "keine genauen Gründe" nennen könne. Man müsse den demografischen Wandel berücksichtigen, es gehe aber darum "den Bedarf zu decken". Dies gelinge zum einen durch Personen, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, als auch durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auch Verlängerung für Zivildienst möglich

Plakolm verwies auch darauf, dass sich die Grundvergütung auf inzwischen 605,60 Euro zuzüglich Verpflegungsgeld erhöht hat. Im Jahr 2019 waren es noch 339 Euro. In der Frage, inwiefern die diskutierte Verlängerung der Wehrpflicht auch für den Zivildienst gelten würde, wollte sich Plakolm zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen. Unter anderem aufgrund der veränderten geopolitischen Lage werde "eine Kommission eingesetzt, die sich generell mit der Wehrhaftigkeit Österreichs beschäftigt". Konkrete Schlüsse könne man erst nach Vorliegen der Ergebnisse ziehen, meinte Plakolm.

Wehrpflicht für Frauen kein Thema

Für eine Wehrpflicht für Frauen, wie sie Dänemark kürzlich beschlossen hatte, gebe es momentan "keine Mehrheit", so Plakolm. Vielmehr sei ein freiwilliges Angebot wichtig. So würden die Möglichkeit, ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren, zu 80 Prozent junge Frauen nützen. Das ermögliche es, "das Berufsfeld kennenzulernen, bevor man in die Ausbildung in Sozial- oder Pflegeberufen geht."

prko/bei

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