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"Wutbürgerliche" Rede von Dornbirner ÖVP-Mitglied

Sams/Screenshot handout
Sams/Screenshot handout ©Ein stadtbekannter Dornbirner sorgt mit einer emotionalen Wutbotschaft für Aufsehen.
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Er sagt, was sich viele denken. Dornbirner ÖVP-Mitglied spricht sich in einer Videobotschaft den Frust von der Seele und lässt kein gutes Haar an der österreichischen Politik.

In einer emotionalen Videobotschaft auf Social-Media zeigt sich ein Mitglied der Dornbirner Volkspartei enttäuscht und frustriert.

Dabei geht es dem Unternehmer, Schauspieler und Kabarettisten weniger um eine politische Couleur, der 54-Jährige, der sich in mehreren Ausschüssen der Messestadt engagiert, kann die generelle Politikverdrossenheit der Bevölkerung bestens nachvollziehen.

"Die ganz vorne haben einen an der Latte"

Die Rede ist von Valentin "Valle" Sottopietra. Der Kabarettist, Schauspieler, Personalagentur-Chef und dreifache Familienvater lässt seiner Meinung in Form einer kürzlich auf seinem Facebook-Kanal veröffentlichten Videobotschaft freien Lauf.

Hier das "wutbürgerliche" Video:

Auf VOL.AT-Anfrage zeigt sich der 54-Jährige, der sich seit eineinhalb Jahren aktiv in der Dornbirner Volkspartei in verschiedenen Ausschüssen einbringt, schwer enttäuscht von der aktuellen, politischen Landschaft. Unabhängig von der Parteizugehörigkeit ärgert den Kabarettisten das "sinnlose Draufhauen" auf verschiedene Bevölkerungsgruppen wie teilzeitarbeitende Mütter, Pensionisten oder Unternehmer. Deswegen habe er auch Verständnis für die in der Bevölkerung deutlich spürbare Unzufriedenheit mit der politischen Führung Österreichs. "Die ganz vorne haben einen an der Latte. Die Politik ist so weit entfernt von dem, was die Menschen wirklich bewegt", heißt es in dem Video.

Valentin u0022Valleu0022 Sottopietra hat genug von der aktuellen politischen Kultur. ©Sams

Parteigründung in Aussicht?

Sottopietra liebäugelt angesichts der aktuellen politischen Kultur auch mit der Gründung einer Partei, mit der er vorwiegend die Nichtwähler wieder zum Gang in die Wahlkabine animieren will. Und auch was die Zusammensetzung seiner Volksvertreter betrifft, hat der wortgewandte Wutbürgerliche einen Einfall, der mit einem Augenzwinkern betrachtet werden kann: "Wir schmeißen alle Namen in einen Topf. Der oder die Gezogene darf dann ein halbes Jahr arbeiten, dann erfolgt ein Wechsel. Denn schlimmer wie jetzt, kann es nicht mehr werden."

Der Kabarettist und Schauspieler stellt sogar die Gründung einer eigenen Partei in Aussicht. ©Sams

Feedback und Zuspruch für seine Aussagen

Seine Aussagen stoßen auf fruchtbaren Boden, wie Sottopietra auf VOL.AT-Anfrage bestätigt: "Ich war erstaunt, wie viele Menschen das Video offenbar gesehen haben. Zahlreiche Freunde und Bekannte aus allen Lagern haben mich angeschrieben und mir gratuliert, dass endlich mal jemand das aussprechen würde, was sich viele denken. Und dass sie mir im Falle einer Parteigründung ihr Kreuz auf der Wahlkarte sichern sein würde." Wer sich von den kabarettistischen Fähigkeiten des "Wutbürgerlichen" überzeugen möchte, hat am 17. Oktober im Dornbirner Kulturhaus die Möglichkeit dazu. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt den WANN & WO-Patenkindern zugute.

(VOL.AT)

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