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Wegen KI-Ampel: Verkehrsstaus und Polizeieinsätze

Auch in Österreich werden KI-Ampeln eingesetzt.
Auch in Österreich werden KI-Ampeln eingesetzt. ©Canva
Im deutschen Hamm kam es zu Verkehrsstaus und Polizeieinsätzen, nachdem eine mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Ampel fehlerhaft reagierte und ständig Rot zeigte.

Die Stadt Hamm in Nordrhein-Westfalen hatte wohl eine andere Vorstellung von der KI-Ampel. Ursprünglich geplant war, dass sie Unfälle mit Fußgängern verhindern sollte, indem sie den Verkehr auf einer Straße zwischen einem Freizeitpark und einer Schule reguliert, um Fußgängern ein sicheres Überqueren zu ermöglichen. Frühere Vorfälle an dieser Stelle, wie von Radio Lippewelle Hamm berichtet, veranlassten die Stadt dazu, rund 70.000 Euro für eine neue Ampel zu investieren. Diese war jedoch nicht gewöhnlich - sie sollte mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sein, um den Verkehr zu steuern und Unfälle zu vermeiden. Es ist nicht verwunderlich, dass die Stadt Hamm bereits positive Erfahrungen mit der ersten Ampel dieser Art gemacht hat.

Verkehrschaos durch KI-Fehler: Stadtverwaltung sucht nach Lösungen

Die Euphorie über die zweite KI-Ampel wich schnell der Ernüchterung, als sich herausstellte, dass sie ihre Aufgabe nicht so souverän erfüllte wie erhofft. Gemäß einem Bericht der Lokalzeitung wa.de führte das Verkehrslicht zu einem erheblichen Verkehrsstau. Zu Spitzenzeiten sollen sich bis zu 30 Autos zwischen dem Parkplatz des Maxiparks und dem Nahversorgungszentrum gestaut haben. Berichten zufolge zeigte die KI-Ampel konstant Rot, obwohl keine Fußgänger in Sicht waren. Einige Autofahrer verloren die Geduld und passierten vorsichtig die rote Ampel, während andere auf die Polizei warteten, um den Verkehr zu regeln und das Chaos zu beseitigen. Bereits eine Woche zuvor musste die Exekutive einschreiten, um das von der künstlichen Intelligenz verursachte Chaos zu beheben.

Die Stadtverwaltung spricht von einer bekannten Störung und einem gelegentlich auftretenden Fehler. Die Ampel ist so programmiert, dass sie standardmäßig auf Rot steht, solange kein Verkehr erkannt wird. Wenn sich jedoch ein Fahrzeug nähert, wird es von Sensoren erfasst, und die Ampel entscheidet eigenständig über die passende Schaltung, wie ein Sprecher der Stadt erklärt. Allerdings hinderte ein aktuelles Problem im System die KI daran, sofort auf Grün umzuschalten. Mitarbeiter der Stadt untersuchen den Fehler derzeit, wurde weiter berichtet.

Laut Golem.de ist gegenwärtig unklar, ob der Fehler auf die Lernphase der KI zurückzuführen ist oder ob technische Probleme die Ursache darstellen. Die erste KI-Ampel sei seit Juni 2023 erfolgreich im Einsatz. Das Pilotprojekt wurde als Erfolg gewertet.

KI-Ampeln auch in Österreich

Auch in Österreich werden KI-Ampeln eingesetzt, zum Beispiel in Linz. Das Projekt hat ein Budget von 720.000 Euro. Als Teststrecke wurde der Bereich zwischen dem Knoten Hafenstraße/A7 und dem Knoten Prinz-Eugen-Straße/A7 über die Untere Donaulände und die Gruberstraße ausgewählt, wo fünf smarte Ampeln bis 2027 im Probebetrieb sind.

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