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VS Sibratsgfäll sucht Lehrer: Das Abenteuer Kleinschule

Die Volksschule in Sibratsgfäll sucht zwei Lehrer.
Die Volksschule in Sibratsgfäll sucht zwei Lehrer. ©VOL.AT/Mayer, Klaus Hartinger
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Kleinschulen zu erhalten, ist wichtig. Nicht nur für Kinder und Eltern, sondern auch für Gemeinden. Die VS Sibratsgfäll sucht zwei neue Lehrer.
Die Volksschule Sibratsgfäll
NEU
(V+) Kleinschulen nicht mehr sakrosant
Herausforderung Lehrermangel

In Vorarlberg gibt es zahlreiche Kleinschulen. Besonders für kleine Gemeinden sind sie von großer Bedeutung: Kinder können so in ihrer Heimatgemeinde die Volksschule besuchen, statt in die nächstgelegene größere Ortschaft oder Stadt zu pilgern. Doch auch an diesen kleinen Schulen geht der Lehrermangel nicht spurlos vorbei. Es fehlt teilweise nicht nur an Fach-, sondern auch an Klassenlehrern.

Zwei Lehrer gesucht

Auch die Volksschule in Sibratsgfäll sucht derzeit mehr Personal. In sozialen Medien postete ein Mitglied des Elternvereins am 8. Juni eine Ausschreibung. "Schule mit guter Aussicht sucht Lehrpersonal", heißt es dort. Gesucht werden zwei Lehrer. Interessierte, die sich auf das "Abenteuer Kleinschule" einlassen wollen, sollen sich bei der Gemeinde melden.

Schule als wichtige Komponente

Die Direktorin der Volksschule Sibratsgfäll, Anne Schmidinger, wollte sich gegenüber VOL.AT nicht äußern. Nur so viel verriet sie: Die Suche nach mehr Personal sei mehr von den Eltern ausgegangen. Sie laufe auf Hochtouren und man sei auf gutem Weg.

Daniela Winkel ist Mitglied im Elternverein. Zwei ihrer drei Kinder besuchen die Schule. "Uns ist es einfach ein ganz, ganz großes Anliegen, dass unsere Schule erhalten bleibt", gibt sie im Gespräch mit VOL.AT zu verstehen. "Nicht nur für unsere Kinder, sondern für unser ganzes Dorf." Die Schule sei eine wichtige Komponente im Ort. Derzeit besuchen zwanzig Kinder die VS Sibratsgfäll. Zwei Lehrpersonen unterrichten in Vollzeit. Die Tendenz ist bei den Schülerzahlen steigen: An geburtenstarken Jahrgängen mangelt es laut Winkel im Ort nicht.

Daniela Winkel vor der Volksschule. Bild: VOL.AT/Mayer

Hoffen auf "geschickte Lösung"

"Nachdem in Vorarlberg leider ein ganz großer Lehrermangel herrscht momentan, haben wir einfach gesagt, wir müssen uns selbst auf die Suche machen", erklärt Winkel. Die kleinen Gruppengrößen und die altersgemischten Klassen sprechen aus ihrer Sicht für die Schule. Der naturnahe, ruhige Standort mit wunderbarem Blick auf die angrenzende Bergwelt macht die Volksschule Sibratsgfäll so besonders. Als Naturparkschule wird lebensnahes Lernen großgeschrieben. Ein herzlicher Dank gelte hier auch der Bildungsdirektion für die intensive Unterstützung. "Wir hoffen, dass wir natürlich eine tolle und geschickte Lösung für unsere Schule finden", meint die Mutter.

Volksschule essenziell für Gemeinde

"Die Schule hat natürlich eine immense Bedeutung für unsere Gemeinde", verdeutlicht Bürgermeister Martin Bereuter im VOL.AT-Telefoninterview. Der Fokus liege in der Gemeindevertretung immer auf einer enkeltauglichen Gemeinde. "Da ist es natürlich essenziell, dass wir die Volksschule haben", so das Gemeindeoberhaupt. Kinder lernen so früh, in der Dorfgemeinschaft zu leben und diese mitzugestalten.

Die Schule ist laut Bürgermeister Martin Bereuter immens wichtig. Bild: Klaus Hartinger

"Das ist auch der Garant, dass wir so viele junge Leute in diversen Vereinen haben", meint Bereuter. "Diese Vereine prägen natürlich ganz signifikant unser Dorfleben." Für junge Familien brauche es zudem eine Volksschule und einen Kindergarten. "Wenn man diese Infrastruktur nicht mehr im Dorf haben, dann wirds natürlich schon problematisch", gibt das Gemeindeoberhaupt zu verstehen. Ohne Schule im Dorf könnte dies verloren gehen.

Lösung ist in Sicht

Die Stellenausschreibung wurde in Absprache mit der Bildungsdirektion veröffentlicht. "Wir haben natürlich die Brisanz auch mitbekommen und erkannt, dass das jetzt relativ schwierige ist", verdeutlicht Bereuter gegenüber VOL.AT. Daher habe man entschieden, selbst aktiv zu werden und alle Kontakte nutzen, um Personal zu finden. "Das hat natürlich ein großes Echo bekommen", freut sich der Bürgermeister. Die Bildungsdirektion sei ebenfalls sehr bemüht. Hier müsse man einen Dank aussprechen. "Jetzt sieht es mal so aus, dass eine Lösung in Sicht ist, damit der Schulstart im Herbst gesichert ist", verrät Bereuter. "Wir werden jetzt abwarten."

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(VOL.AT)

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