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Vorarlberger Landeskonservatorium wird doch keine Universität

Das Gebäude des Landeskonservatoriums ist die einstige Stella Matutina in Feldkirch. Im Hintergrund sind das Montforthaus und die Schattenburg zu sehen.
Das Gebäude des Landeskonservatoriums ist die einstige Stella Matutina in Feldkirch. Im Hintergrund sind das Montforthaus und die Schattenburg zu sehen. ©VOL.AT
Das Vorarlberger Landeskonservatorium wird vorerst keine Privatuniversität.

Die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria lehnte das Ansuchen des Landes Vorarlberg ab, berichteten die "Vorarlberger Nachrichten" am Freitag. Zwei von 13 Kriterien seien in Teilbereichen nicht erfüllt. Das Land will nun erst einmal beraten. Alternativ den Status als Hochschule anzustreben, hätte aber "viel Charme", so die zuständige Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) zur APA.

Einige Kriterien nicht erfüllt

Jahrelang feilte man am Antrag, die Finanzierungszusage des Landes als Träger der privaten Universität lag vor, doch nun wird's doch nichts mit der "Stella Vorarlberg Privatuniversität für Musik". Dort hätten ab Sommersemester 2021 erstmals in Vorarlberg musikalische Masterstudien angeboten werden sollen. Landesrätin Schöbi-Fink bestätigte den Zeitungsbericht, wonach die Gutachter einige Kriterien nicht erfüllt sahen. Knackpunkte waren formale Fragen der Studienbeschreibungen und die Anstellungsverfahren für die zukünftigen Professoren. Geschäftsführer Peter Schmid sah dabei die Argumente der Antragsteller zu wenig berücksichtigt, so würden neue Lehrende seit 2007 nach den Bestimmungen des Universitätsgesetzes ausgewählt.

Möglichkeit einer privaten Hochschule

Die zuständige Landesrätin will nun zuerst einmal im Beirat das weitere Vorgehen diskutieren, der am Freitagnachmittag zusammentreten wird. Dem wolle sie nicht vorgreifen, sagte Schöbi-Fink auf die Frage, ob das Landeskonservatorium nun zumindest private Hochschule werden könnte. "Hätte es diese Möglichkeit schon früher gegeben, hätten wir das vielleicht gleich angestrebt", sagte sie. Der Akkreditierungsantrag könnte dementsprechend umgestaltet und neu eingereicht werden. "Es hätte viel Charme, den Hochschulweg zu gehen", so die Landesrätin, die aber auch einen angepassten Privatuniversität-Antrag nicht ausschließen wollte. Die Qualität der Ausbildung ändere sich jedenfalls nicht. Das Landeskonservatorium biete seit 2007 in Kooperation mit dem Mozarteum Salzburg universitäre Studien an und habe bewiesen, "dass sie das können". Das hätten die Gutachter ja auch bestätigt.

Derzeit eine Privatschule

Das 1977 gegründete Landeskonservatorium mit rund 300 Studierenden hat momentan den Status einer Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht und kann damit akademische Zertifizierungen nur mit Zustimmung einer Universität außerhalb Vorarlbergs vergeben. Dazu kooperiert man mit dem Mozarteum Salzburg. Auch die Studienangebote orientieren sich in erster Linie an der Partneruniversität. Eine Änderung des Status strebt das Land vor allem darum an, weil man eigenständig auf den Bedarf der Region zugeschnittene Studien anbieten will. So sollen mehr Musikschullehrer ausgebildet werden, da hier eine Pensionierungswelle ansteht, und die Forschungstätigkeit ausgebaut werden.

(APA)

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