Für Berzler taucht das Thema immer wieder dann auf, wann “überforderte Lehrer mit ebensolchen Schülern unter schlechten pädagogischen Bedingungen aufeinander prallen”. An eine “g’sunde Watsche” zu denken, sei für ihn ein Zeichen der Ohnmacht: Zum einen von Seiten des Lehrers, “der in der jeweiligen Situation das sichere Gefühl hat, an den Grenzen seiner legalen erzieherischen Maßnahmen angekommen zu sein und – emotionell überfordert – ausrastet, also etwas tut, wozu er im Regelfall nicht imstande wäre.” Auf Schülerseite äußere sich diese Ohnmacht meist durch Respektlosigkeit und Provokationen, “die das Fass der Emotionen letztendlich zum Überlaufen bringen”, so Berzler.
Autorität der Lehrer im Schwinden begriffen
Lehrer müssten schon seit längerem davon ausgehen, “dass ihnen eine früher vorhandene Amtsautorität gesellschaftlich abhandengekommen ist”. Deshalb seien sie heute mehr denn je in ihrer persönlichen Autorität gefordert. Berzler erklärte, dass er sich in seiner über 34 Jahre dauernden Lehrerlaufbahn noch nie zu einer “g’sunden Watschn” verleiten ließ. Eine pädagogische Stresssituation, in der er kurz davor stand, gab es jedoch für ihn: “Ich bin froh, dass ich mich im Griff hatte und die schwierige Situation ehrenvoll bereinigen konnte.”, so Berzler.
“Dulde keine Übergriffe von Lehrern auf Schüler”
“Als Schulleiter dulde ich keine Übergriffe von Lehrern auf Schüler, aber ebenso wenig unbotmäßiges Verhalten von Schülern gegenüber Lehrern.”, sagte der HTL-Direktor auf VOL.AT Anfrage. Berzler betonte, dass “wegen des guten schulgemeinschaftlichen Zusammenlebens an der HTL Bregenz” solche Situationen ohnehin selten vorkämen.
“Lehrperson hätte mit schärfsten Konsequenzen zu rechnen”
Ähnlich sieht es Dir. Klemens Voit vom BG Blumenstraße, Bregenz. Voit lehnt eine “kleine Tetschn” sowohl im Schul- als auch im privaten Bereich absolut ab. Sie seien immer ein Zeichen von Unvermögen, betonte er. Es sei zwar erklärbar, warum jemandem “einmal eine Hand ausrutscht”, aber überhaupt nicht tolerabel. “Zu einer professionellen Einstellung im Lehrberuf gehört, sich in kniffligen Situationen korrekt zu verhalten und sich nicht provozieren zu lassen”, erklärte Dir. Voit gegenüber VOL.AT. Im schulischen Bereich hätte eine Lehrperson mit schärfsten Konsequenzen zu rechnen, sollte es zu Gewaltanwendung kommen. Auch ein “Ausrutschen” würde schwer geahndet, betonte Voit.
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