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Vorarlberg will auf Qualifizierung setzen

Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) nannte die in Vorarlberg beabsichtigten Öffnungsschritte "unumgänglich".
Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) nannte die in Vorarlberg beabsichtigten Öffnungsschritte "unumgänglich". ©VOL.AT/Mayer
Das Land Vorarlberg will in der Coronakrise auf Qualifizierung setzen, um nach der Pandemie für den folgenden wirtschaftlichen Aufschwung vorbereitet zu sein.

"Das Thema Fachkräfte ist nicht verschwunden", stellte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Donnerstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) in Bregenz fest. Vorarlberg habe schon einmal - nach der Textilkrise - einen Strukturwandel gut bewältigt, sagte Kocher.

Nach dem Ende der Pandemie werde man einen Strukturwandel erleben, etwa in Richtung Umwelttechnologie, sagte der Arbeitsminister. Über Qualifizierungsmaßnahmen sei es möglich, dass Personen in ihrem angestammten Arbeitsbereich verbleiben oder in einem neuen Berufsfeld Arbeit finden könnten.

Tourismus und Gastro leidet unter Situation

Wallner betonte, dass in Vorarlberg aktuell über 3.000 Personen eine Qualifizierungsmaßnahme durchlaufen. Die Bereiche Tourismus und Gastronomie würden besonders unter der aktuellen Situation leiden und hätten die Sorge, dass sie Mitarbeiter verlieren. "Am Ende öffnen wir und haben zu wenige Mitarbeiter", sagte Wallner. Man erachte deshalb Qualifizierung als wichtig. Kocher unterstrich, dass es bei den Arbeitslosen im Tourismus nicht um eine Um-, sondern um eine Höherqualifizierung gehe.

Obwohl Vorarlberg aktuell über 15.000 Arbeitslose ausweist - ein Plus von über 56 Prozent im Vorjahresvergleich - sah Wallner "positive Signale". Die Öffnungsschritte hätten eine spürbare Verbesserung gebracht, etwa im Handel. Für 62.000 Vorarlberger, die Kurzarbeit in Anspruch nehmen mussten, seien 300 Mio. Euro nach Vorarlberg geflossen. Nun seien noch 24.000 Personen zur Kurzarbeit angemeldet. Kocher nannte die Kurzarbeit ein "sehr gutes Instrument", um über die Krisenmonate zu kommen, ab Juli werde es allerdings ein neues Kurzarbeits-Modell geben müssen.

Öffnungsschritte "unumgänglich"

Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) nannte die in Vorarlberg beabsichtigten Öffnungsschritte "unumgänglich". Die Hälfte der Steigerung bei den Arbeitslosenzahlen gehe auf die Bereiche Gastronomie und Tourismus zurück. Man müsse darauf achten, dass nach der Krise keine höhere Sockelarbeitslosigkeit zurückbleibe. Ebenso dürfe es keine Fortschrittsverlierer und auch keine "Lost Generation" geben. Man wolle den Jugendlichen in Bezug auf einen Lehrstellenplatz deshalb noch treffsicherere Angebote machen.

Sowohl Wallner als auch Tittler bedankten sich bei Bund und AMS für 59 Mio. Euro, die in diesem Jahr in Vorarlberg für arbeitsmarktpolitische Aktivitäten zur Verfügung stehen - "so viel wie noch nie". Es gebe die Zusage, dieses Niveau auch in den nächsten Jahren zu halten, um "nachhaltige Programme etablieren zu können", so Tittler.

(APA)

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