Das “vorarlberg museum” unterstreicht mit der Veranstaltungsreihe sein Selbstverständnis, als Diskussionsplattform für aktuelle gesellschaftspolitische Fragen zur Verfügung zu stehen. In Kooperation mit dem Vorarlberger Presseclub, dem Presseclub Concordia sowie der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier soll nicht nur eine Beschreibung der aktuellen Situation der Medien im Mittelpunkt stehen.
Grundsätzliche Fragen zur Zukunft des Journalismus
Vielmehr werden grundsätzliche Fragen auch für die Zukunft gestellt. Die Prämisse lautet, dass Medien und Journalisten wesentlich zur Meinungsbildung in einer demokratischen Gesellschaft beitragen. Gleichzeitig aber scheinen journalistische Aufgaben wie das Aufzeigen von Missständen oder die Präsentation von Fakten in Gegenüberstellung zu Emotionen zunehmend in Bedrängnis zu geraten.
So wird am 8. September Andreas Koller, im Brotberuf Stellvertretender Chefredakteur der “Salzburger Nachrichten”, die vielleicht auch provokante Frage stellen: “Journalismus – wozu?”. Koller selbst vertritt die Meinung, dass gerade in dieser Zeit der boomenden Sozialen Medien “professioneller, recherchierender, analysierender Journalismus wichtiger ist denn je”. Nur Profis seien letztlich in der Lage, Informationsmüll von relevanten Informationen zu unterscheiden. Damit eng verbunden ist aber auch die Frage, wie guter Journalismus finanzierbar ist.
Ein Thema – vier Herangehensweisen
Die mehrfach ausgezeichnete Freie Journalistin Sybille Hamann widmet sich am 3. Oktober dem Themenkomplex “Journalismus – wohin?”. Zu klären gibt es dabei Fragen wie diese: Ist es vielleicht bequemer, vom Schreibtisch aus zu recherchieren als am Ort des Geschehens? Muss sich der Journalist den Erregungszyklen unterwerfen? Stört das Naheverhältnis von Journalismus zu den “Mächtigen” eine kritische Berichterstattung?
ORF-Journalist Stefan Kappacher setzt sich mit den Aufgaben von Journalisten, der Empfindlichkeit von Politikern und dem Druck auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auseinander. “Journalismus – zu kritisch?” lautet seine Frage am 23. November, deren ursprünglicher Anlass ein Interview mit dem niederösterreichischen Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll war. Dieser hatte sich keine kritischen Fragen gefallen lassen wollen.
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe wird am 26. Jänner schließlich “Standard”-Medienjournalist Harald Fidler bestreiten. Unter der Überschrift “Journalismus – österreichisch?” wird Fidler nicht nur Hintergründe und Daten zur österreichischen Medienszene liefern, sondern auch deren Zusammenhänge erklären.
(APA)
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