Vorarlberg Milch drosselt Produktion

Fast 40 Prozent des Umsatzes seien weggebrochen, bedingt durch den fehlenden Absatz in der Gastronomie und wegen massiver Rückgänge im internationalen Milchwarenfluss, so der Milchverarbeiter in einer Information an seine Lieferanten.
"Wir sind in einer sehr schwierigen Situation. Der Absatz in der Gastronomie ist praktisch bei null, die Absatzkanäle nach Italien und Deutschland werden von Tag zu Tag schwieriger", bestätigte Geschäftsführer Raimund Wachter einen Bericht des ORF Vorarlberg. Der Frühling sei dazu saisonal bedingt die milchstärkste Zeit, es fielen 30 Prozent mehr Milch an. Um dem zu begegnen, bitte man alle rund 500 anliefernden Landwirte, freiwillig ihre Möglichkeiten zu nutzen, um die Milchmenge "wesentlich zu reduzieren".
Appell, regionale Milchprodukte zu kaufen
Zudem gehe an die Vorarlberger Konsumenten der Appell, vermehrt regionale Milchprodukte zu kaufen. "Wir sind stolz, weiter Frischprodukte anbieten zu können und werden hier auch in Zukunft die Versorgung sichern", betonte der Geschäftsführer, der damit auch Falschinformationen in sozialen Medien entgegentrat. Bei den Hamsterkäufen hätten viele nur Augenmerk auf Haltbares gelegt, Frischprodukte-Anbieter hätten davon bisher nicht profitiert, erinnerte Wachter.
Bauern Prozentsatz aufzwingen
Sollten die Maßnahmen nicht ausreichend fruchten und es zu einer weiteren Verschärfung in den nächsten Tagen kommen, werde man den Bauern zwangsweise einen Prozentsatz vorgeben müssen, um den künftig bis auf Weiteres weniger Milch angeliefert werden darf. "Wir wissen, dass diese Maßnahme ein gravierender Einschnitt und eine enorme Herausforderung für jeden einzelnen Milchlieferanten bedeutet", hieß es in der Lieferanteninformation über den einstimmigen Vorstandsbeschluss der Genossenschaft. "Vonseiten der Landwirte gibt es ein großes Verständnis, dass wir Maßnahmen setzen müssen", so Wachter.
(APA)
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