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Vorarlberg: Horizon Field präsentiert 
James Turrells Skyspace-Lech

Horizon Field-Kunstverein Vorarlberg
Horizon Field-Kunstverein Vorarlberg
Mit dem Skyspace-Lech - dem Lichtraum am Berg - des weltbekannten Lichtkünstlers James Turrell, erhält der Arlberg ein einzigartiges Kunstwerk. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist der Skyspace-Lech ab dem 17.9.2018.
Skyspace-Lech von Turrell
NEU

„Meine Arbeiten handeln nicht von Licht, sie sind Licht“, so James Turrell, der in seinem Metier, der Lichtkunst, als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart gilt.
Der von ihm konzipierte Skyspace-Lech eröffnet den Besuchern als begehbares Kunstwerk einzigartige visuelle Erfahrungen. Zu verdanken ist das kulturelle Highlight in Lech Zürs dem privaten Verein Horizon Field – Kunstverein Vorarlberg, der mit Hilfe vieler Spender und Sponsoren dieses bedeutende Kunstwerk realisiert hat. Als nahezu mystischer Lichtraum am Berg ist der Skyspace-Lech beispielgebend für eine gelungene Verbindung von öffentlicher Kunst und der sie umgebenden Landschaft. Als James Turrell im September 2014 Lech besuchte, zeigte er sich von der Gebirgslandschaft fasziniert. Seine Visite galt einer Initiative des privaten Vereins „Horizont Field“, der im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Land-Art-Projekt des britischen Künstlers Anthony Gormley gegründet wurde. Belohnt wurde der beharrliche Einsatz des Vereins für Kunst im öffentlichen Raum schon 2014. Dass James Turrell für den Entwurf einer seiner legendären Skyspaces in Lech Zürs gewonnen werden konnte, galt damals bereits als sensationell. Nunmehr in Verwirklichung begriffen, sehen Fachleute im Skyspace- Lech eine einzigartige kulturelle Bereicherung für die Region.

Maria Muxel
Maria Muxel ©James Turrell bei einem Besuch in Lech am Arlberg, 2014

Das herausragende Werk eines Visionärs …
Für viele gilt der 1943 in Los Angeles, USA, geborene James Turrell als der bedeutendste Lichtkünstler der Gegenwart. Seit über einem halben Jahrhundert beschäftigt er sich mit den Phänomenen Licht und Raum. Turrell, der Mathematik und Psychologie studierte, kann als Pionier auf dem Felde der Lichtkunst bezeichnet werden, als Grenzgänger im besten Sinne des Wortes. Seit den 1960er Jahren kreiert er Kunstwerke, die dem Betrachter die Grenzen und das Wunder der menschlichen Wahrnehmung näherbringen. „In seinem Werk geht es nicht um Licht oder das Erfassen von Licht, es ist Licht – die physische Präsenz von Licht, das sich in sensorischer Form manifestiert“, schreibt der New Yorker Schriftsteller und Kunstkritiker Calvin Tomkins. In Verbindung mit Licht interessiert sich Turrell zugleich für die Erfahrung von Raum. Er spricht dabei von der Präsenz eines Raumes – „jenes physische Gefühl und die Kraft, die ein Raum geben kann“, so der Künstler.

Florian Holzherr
Florian Holzherr ©Skyspace “The Color Inside”, University of Texas, Austin, 2012 (c) James Turrell,

… als eine faszinierende sinnliche Grenzerfahrung
Längst legendär ist der „Roden Crater“, das Opus Magnum von James Turrell, an dem er seit 40 Jahren arbeitet. Als eine Art Licht-Observatorium auf einem erloschenen Vulkan in der Wüste von Arizona errichtet, soll es eine völlig neue Erfahrung des Himmelslichtes ermöglichen. Neben diesem, seinem Lebenswerk, hat der Künstler seit 1974 Dutzende kleiner dimensionierte „Lichträume“ kreiert. Seine Skyspaces finden sich weltweit an den unterschiedlichsten Orten. Dennoch ist der Skyspace-Lech in mehrfachem Sinne einmalig. Der Standort „Tannegg“ in Oberlech war für den Künstler aufgrund der exponierten hochalpinen Lage auf 1.780 Metern von besonderem Reiz. So hat er für den ellipsenförmigen, weitestgehend unterirdisch in eine Landschaftskuppe integrierten Bau eine spezielle Kuppel vorgesehen, die sich öffnen lässt.

Durch eine ebenfalls ellipsenförmige, an ein überdimensioniertes Auge erinnernde Öffnung, lässt sie den Himmel für den Betrachter nahezu plastisch erscheinen. Zudem sorgt das einfallende natürliche Licht insbesondere während der Dämmerung für wechselnde Stimmungen. Auch durch die Schlichtheit des Raums entsteht eine kontemplative Atmosphäre, was im Sinne des Konzepts „Skyspace“ zur von Turrell intendierten intensiven Wahrnehmung des Lichts führt.

Eine einzigartige Kombination

Einzigartig beim Skyspace-Lech ist die Kombination mit einer zweiten wichtigen Konzeption des Licht- und Raumkünstlers – dem „Ganzfeldraum“, der bei geschlossener Kuppel seine Wirkung entfaltet. Unter einem Ganzfeld wird ein strukturloses, gleichmäßig ausgeflutetes Sehfeld verstanden, das durch seine Homogenität keinerlei Orientierung bietet.
Durch den Ganzfeld-Effekt eröffnet sich für den Besucher eine außergewöhnliche visuelle Erfahrung: der Eindruck eines mit Licht und Farbe gefluteten, grenzenlosen Raums. Mit dem Totalausfall der Tiefenwahrnehmung einher geht eine Sensibilisierung der inneren Wahrnehmung. Der nach innen gerichtete Blick und damit das verstärkte Bewusstsein für die eigene, individuelle Wahrnehmung ist schließlich ein zentrales Ziel von James Turrell: “My desire is to set up a situation to which I take you and let you see. It becomes your experience.“

Das „Verschmelzen“ von Landschaft und Kunst im öffentlichen Raum …
Der Skyspace-Lech kann somit sowohl im Sinne einer subjektiven Gefühlsempfindung als auch hinsichtlich seiner kulturellen Bedeutung als großen Schritt für den Ort Lech und die Region bezeichnet werden. Ohne den großen Einsatz des Vereins „Horizon Field“, der Unterstützung der Lecher Bevölkerung und vor allem auch der vielen Gäste und Freunde von Lech, wäre die Realisierung dieses einzigartigen Kunstwerkes nicht möglich gewesen.

Otto Huber, Obmann des Vereins, verweist gerne auf den Erfolg der Fundraising- Aktion „A piece of Heaven“, bei der durch den Verkauf von 250 Bausteinen zum Preis von je 1.000 Euro fast ein Viertel des Projektbudgets aufgebracht wurde: „Es hat uns gezeigt, wie viele Menschen eine starke Beziehung zu dieser Kunst, aber auch zum Ort Lech haben. Gäste aus aller Welt brachten sich mit großer Begeisterung ein und ermutigten uns, das Projekt weiter zu verfolgen.“ Zum Dank finden sich die Spender mit Namensgravuren am Skyspace verewigt.
James Turrell für diese Idee zu gewinnen, gelang in Zusammenarbeit mit Wolfgang Häusler und seiner Galerie Häusler Contemporary, die ebenfalls Vorarlberger Wurzeln hat. Einen Bezug zu Vorarlberg hatte der Künstler bereits durch seine faszinierenden Lichtinstallationen an der Glasfassade des Kunsthaus’ Bregenz 1997.

Skizzen und Pläne zum Skyspace-Lech

Die detaillierten Skizzen und Pläne von Turrell zum Skyspace-Lech entstanden im Herbst 2014. Anfang 2015 wurden diese dann vom renommierten Architektenbüro Baumschlager-Eberle in Baupläne umgesetzt. Der ovale Lichtraum misst 9 x 6 Meter, bei einer Höhe von 5,2 Metern. Die ovale Öffnung in der Decke, die den Blick zum Himmel freigibt, misst 3,5 x 2,6 Meter.
Im Inneren ist der Skyspace mit schwarzem Granit ausgekleidet und verfügt über eine umlaufende Sitzbank, deren Design den Blick des Besuchers zum Himmelsauschnitt lenkt.
Der Zugang erfolgt über einen 15 Meter langen Tunnel, der ein eigener Lichtraum ist. Vor dem Gebäude eröffnet sich ein herrliches Panorama, wobei eine Blickachse über den alten Weiler Bürstegg bis hin zum imposanten Gipfel des Biberkopf reicht. Am „Tannegg“, einem kleinen Hügel oberhalb der Bergstation der Schloßkopfbahn, führt ein im Sommer wie auch im Winter beliebter Wanderweg vorbei, wobei der Skyspace-Lech auch von der Skiabfahrt nach Oberlech leicht erreichbar ist.

… großartig erfahrbare Kunst für die Region und die Freunde von Lech Zürs
Als sensibel in die Landschaft eingefügte bauliche Struktur ist der Skyspace-Lech ein faszinierendes Beispiel für öffentliche Kunst in einer alpinen Kulturlandschaft.
Die von James Turrell geschaffene Komposition aus dem Erleben des Ortes, der Lichtkunst, mit der Möglichkeit einer exzeptionellen visueller Wahrnehmung, lädt ein zu einer tiefgreifenden Erfahrung von Licht, Zeit und Raum.
(Quelle: si!kommunikation für Lech Zürs Tourismus)

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