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Vorarlberg auf der Suche nach Mutationen

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Am Donnerstag waren bei "Vorarlberg Live" Felix Offner von der Pathologie am LKH Feldkirch und Christoph Scheffknecht vom Vorarlberger Umweltinstitut zu Gast.

Virus-Mutationen können seit Anfang Februar auch am Institut für Pathologie im Landeskrankenhaus Feldkirch identifiziert werden. Das Land erhoffte sich von diesem "wissenschaftlichen Fortschritt" insbesondere eine Zeitersparnis. Im Zuge eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit dem Institut für Virologie der Universität Innsbruck werden Vorarlberger Proben mit mutiertem Coronavirus zur Gensequenzierung nach Innsbruck geschickt.

Bisher 54 Mutations-Fälle

Bis Donnerstag sind laut insgesamt 54 Personen in Vorarlberg positiv auf die britische Coronavirus-Variante getestet worden, darunter seien auch bereits wieder Genesene. Die brasilianische und die südafrikanische Variante wurden bisher nicht festgestellt. Man gehe davon aus, dass rund 6,8 Prozent der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen mit der britischen Variante infiziert seien.

Know-How aus Dänemark

Vorarlberg sequenziert seit Anfang Februar selbst im Institut für Pathologie am Landeskrankenhaus Feldkirch auf die neuen Varianten des Virus. Die Menschheit sei in einem Wettlauf, aber "wir liegen gut", so Institutsleiter Felix Offner. Gensequenzierungen seien derzeit wichtig, aber sehr aufwendig und dauerten im Alltag zu lange. Sobald man daher wisse, welche Varianten im Umlauf sein könnten, setze man bei jeder positiven Probe mutationsspezifische PCR-Tests ein, erklärte Offner bei "Vorarlberg Live".

Vorarlberg habe sich dafür Know-how aus Dänemark, derzeit Sequenzierungsspitzenreiter, geholt. Das dänische Unternehmen arbeite zudem an einem Multiplex-PCR-System, mit dem mit einer einzigen Analyse alle relevanten Parameter festgestellt werden könnten. Er sei optimistisch, dass dieser Test rasch auf den Markt komme, so der Mediziner, der ebenfalls an die Einhaltung der Schutzmaßnahmen gemahnte.

Abwasser-Analysen

Die Analyse des Abwassers aus vier Kläranlagen, deren Einzugsgebiet gut die Hälfte der Vorarlberger Bevölkerung umfasst, soll ebenfalls einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten, erklärt Christoph Scheffknecht am Donnerstag bei "Vorarlberg Live".

„Das Abwasser enthält auch Informationen über verschiedene Mutationen von Sars-Cov-2“, erläuterte Umweltanalytiker Christoph Scheffknecht. Was es noch braucht, ist eine raschere Verfügbarkeit der Daten. Daran werde intensiv gearbeitet.

Vorarlberg live

VORARLBERG LIVE am Donnerstag, 9. Februar 2021
Gäste: Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Offner (Primararzt am Institut für Pathologie, LKH-Feldkirch), Dr. Christoph Scheffknecht (Vorarlberger Umweltinstitut), Nikolas Burtscher (Geschäftsführer Selbsthilfe Vorarlberg)
Moderation: Pascal Pletsch (Chefreporter VOL.AT)

Die Sendung "Vorarlberg live" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

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