Schon vor 100 Jahren wäre Vorarlberg fast Teil der Schweiz geworden. Nun erwägen die Schweizer, dem "Kanton übrig" noch eine Chance zu geben. Ein politischer Vorstoß im Kantonsrat St. Gallen fordert die Prüfung eines Wechsels des Bundeslandes Vorarlberg zur Schweiz. Entweder als Kanton Nummer 27 oder gar integriert in den Kanton Sankt Gallen. Das berichten übereinstimmend mehrere Schweizer Medien. Doch wie sehen die Vorarlberger Landespolitiker den Vorstoß? VOL.AT hat sich umgehört.
Roland Frühstück (ÖVP)
Vorarlberg als 27. Kanton? Das kann doch nur ein Scherz sein - zumindest wenn es nach Roland Frühstück (ÖVP) geht. Bei dem Vorschlag könne es sich bestenfalls um einen "guten Morgenscherz" handeln. "Es ist ja nicht so, dass die Schweiz an so was denkt, aber wir sollten als Vorarlberger wissen, dass es uns sehr gut in Österreich geht."
Johannes Rauch (Grüne)
Auch Landesrat Johannes Rauch (Grüne) kann den Vorstoß nicht ernst nehmen: "Das ist entweder ein verspäteter Aprilscherz oder ein verfrühter Faschingsscherz", erklärt er im VOL.AT-Telefoninterview. Wenn man es ernstnehmen würde, müsste man diplomatische Maßnahmen ergreifen. Aber: "Das ist ein Scherz, mehr nicht."
Martin Staudinger (SPÖ)
"Es hört sich schon so an, als ob es nicht ganz ernst gemeint ist", meint Martin Staudinger (SPÖ) gegenüber VOL.AT. Es sei nicht wichtig darüber nachzudenken, ob wir zur Schweiz gehen, sondern es sei wichtig, dass wir die Region Rheintal-Bodensee offen entwickeln. Dazu gehören laut Staudinger auch möglichst offene Grenzen, um im Rheintal mit Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz gut zusammenzuarbeiten. "Die Schweiz soll lieber überlegen, wie sie das Leben zwischen Schweiz und Österreich und Vorarlberg offener macht."
Sabine Scheffknecht (Neos)
Sabine Scheffknecht nimmt den Vorstoß des Schweizer Kantonsrates mit Humor: "Wir Neos denken grundsätzlich groß und treten selbstbewusst auf", so Scheffknecht im VOL.AT-Telefoninterview. "Für uns wäre es durchaus denkbar, dass die Schweiz zu Vorarlberg dazukommt." Insofern sei auch klar, wie ernst man die Aussage nehme. Man sehe auch an der Situation mit den beiden Autobahnen und der bis jetzt nicht zustande gekommenen Verbindung, dass es nicht immer leicht sei, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Wie man bei den Freiheitlichen über den Antrag in St. Gallen denkt, konnte VOL.AT bisher nicht in Erfahrung bringen. Christof Bitschi war bislang für die Redaktion nicht erreichbar.
(Red.)
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