Die neue türkis-blaue Bundesregierung will das Strafrecht verschärfen. “Straftatbestände und Strafdrohungen müssen dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung tragen. Dazu muss im Strafrecht den negativen Auswirkungen von Straftaten auf das Leben und die körperliche und geistige Unversehrtheit von Opfern mehr Gewicht eingeräumt werden”, erklärt das Regierungsprogramm auf Seite 43.
Gesetz gegen Eindringen in Stallungen
Eine Seite weiter drückt sich dies so aus:
- Bewusstseinsbildung und konsequente Vollziehung der gesetzlichen Regelungen des Tatbestands der Tierquälerei
- Ausweitung des Schutzes auf Eigentum und Hausrecht insbesondere auch gegen das illegale Eindringen in Stallungen
Der Verein gegen Tierfabriken sieht vor allem den zweiten Punkt als klaren Schritt gegen mehr Tierschutz. Schließlich konnten sie durch ebenso entstandene Videoaufzeichnungen viele Tierschutzskandale aufdecken, so auch in Vorarlberg. Ob nun Transporte von Kälbern oder Schweinen oder deren Haltungsbedingungen.
Vorarlberger betonen Wichtigkeit ihrer Aktionen
“Der Schweineskandal im Jahr 2011 hat die Bevölkerung schockiert. Der VGT hatte die schrecklichen Zustände in Vorarlbergs Schweineställen aufgezeigt. Die Bilder zeigten Mastschweine die auf Vollspaltenböden ohne Stroh gehalten werden, Zuchtsauen die in körpergroßen Käfigen leben müssen, verletzte und tote Tiere. Die Betroffenheit bei dem Menschen war groß, unzählige Leserbriefe und Internet-Kommentare folgten”, erinnert Tobias Giesinger vom VGT Vorarlberg.
Skandal 2017 um Kalbtransporte
Damals habe man Verbesserungen in der Tierhaltung erreichen können. Auch die Enthüllungen der beiden vergangenen Jahre wäre ohne die verdeckten Aufnahmen nicht möglich gewesen.
Undercover-Recherchen decken Missstände auf
“Viele Undercover-Recherchen der letzten Jahre haben ärgste, großteils illegale Tierquälereien zutage gebracht, speziell in der Schweinehaltung”, betont David Richter vom VGT Österreich. Vom Gesetz her müssten jährlich nur zwei Prozent aller Betriebe kontrolliert werden, reguläre Kontrollen werden oft angekündigt. Missstände könne man so kaum aufdecken, betonen die Tierschützer, durch die lasche Kontrollsituation werde das Gesetz nicht ernstgenommen. Hinzu kommen der Preisdruck im Nahrungsmittelmarkt. Eine konsequente Vollziehung der bestehenden Gesetze reiche daher kaum aus.Kriminalisierung von Tierschützern
Nur durch solche Aktionen der Tierschützer könne man viele Skandale aufdecken. “Der Vorstoß, diese Form des Journalismus zu kriminalisieren, ist normalerweise ein typischer Ansatz autoritärer Regimes”, sieht sich der VgT per Aussendung kriminalisiert. So habe man laut Giesinger bereits in mehreren Bundesländern die Handhabe gegen die Tierschützer ausgebaut.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.