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VgT warnt vor Gesetz gegen Videos von Tierquälerei

©VGT
Mit Videoaufnahmen aus Stallungen wurden in der Vergangenheit österreichweit durch den VGT beinahe jährlich Tierquälereien aufgedeckt, auch in Vorarlberg. Dies soll künftig um einiges schwieriger werden, wenn es nach ÖVP und FPÖ geht. 
Skandal um Kälbertransporte
Deutsches Fleisch als Ländleschwein verkauft
Skandal in der Schweinezucht
Bilder der Kälbertransporte
Bilder vom Schweineskandal 2011

Die neue türkis-blaue Bundesregierung will das Strafrecht verschärfen. “Straftatbestände und Strafdrohungen müssen dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung tragen. Dazu muss im Strafrecht den negativen Auswirkungen von Straftaten auf das Leben und die körperliche und geistige Unversehrtheit von Opfern mehr Gewicht eingeräumt werden”, erklärt das Regierungsprogramm auf Seite 43.

Gesetz gegen Eindringen in Stallungen

Eine Seite weiter drückt sich dies so aus:

  • Bewusstseinsbildung und konsequente Vollziehung der gesetzlichen Regelungen des Tatbestands der Tierquälerei
  • Ausweitung des Schutzes auf Eigentum und Hausrecht insbesondere auch gegen das illegale Eindringen in Stallungen

Der Verein gegen Tierfabriken sieht vor allem den zweiten Punkt als klaren Schritt gegen mehr Tierschutz. Schließlich konnten sie durch ebenso entstandene Videoaufzeichnungen viele Tierschutzskandale aufdecken, so auch in Vorarlberg. Ob nun Transporte von Kälbern oder Schweinen oder deren Haltungsbedingungen.

Vorarlberger betonen Wichtigkeit ihrer Aktionen

“Der Schweineskandal im Jahr 2011 hat die Bevölkerung schockiert. Der VGT hatte die schrecklichen Zustände in Vorarlbergs Schweineställen aufgezeigt. Die Bilder zeigten Mastschweine die auf Vollspaltenböden ohne Stroh gehalten werden, Zuchtsauen die in körpergroßen Käfigen leben müssen, verletzte und tote Tiere. Die Betroffenheit bei dem Menschen war groß, unzählige Leserbriefe und Internet-Kommentare folgten”, erinnert Tobias Giesinger vom VGT Vorarlberg.

Skandal 2017 um Kalbtransporte

Damals habe man Verbesserungen in der Tierhaltung erreichen können. Auch die Enthüllungen der beiden vergangenen Jahre wäre ohne die verdeckten Aufnahmen nicht möglich gewesen.

Undercover-Recherchen decken Missstände auf

“Viele Undercover-Recherchen der letzten Jahre haben ärgste, großteils illegale Tierquälereien zutage gebracht, speziell in der Schweinehaltung”, betont David Richter vom VGT Österreich. Vom Gesetz her müssten jährlich nur zwei Prozent aller Betriebe kontrolliert werden, reguläre Kontrollen werden oft angekündigt. Missstände könne man so kaum aufdecken, betonen die Tierschützer, durch die lasche Kontrollsituation werde das Gesetz nicht ernstgenommen. Hinzu kommen der Preisdruck im Nahrungsmittelmarkt. Eine konsequente Vollziehung der bestehenden Gesetze reiche daher kaum aus.
Skandal 2016 um Schweinefleisch

Kriminalisierung von Tierschützern

Nur durch solche Aktionen der Tierschützer könne man viele Skandale aufdecken. “Der Vorstoß, diese Form des Journalismus zu kriminalisieren, ist normalerweise ein typischer Ansatz autoritärer Regimes”, sieht sich der VgT per Aussendung kriminalisiert. So habe man laut Giesinger bereits in mehreren Bundesländern die Handhabe gegen die Tierschützer ausgebaut.

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