Verletzte Seele und kränkelnder Körper
Im Rahmen der Kultur.Leben Veranstaltungsreihe der Caritas gastierte vor kurzem der renommierte Gestaltungstherapeut Mathias Jung in Bludenz. In seinem gut besuchten Vortrag „KrankSein – GesundWerden“ in der Remise setzte sich der deutsche Psychotherapeut mit den Ursachen psychosomatischer Krankheiten auseinander.
Seelische Kränkungen
Zu Beginn seiner Ausführungen lieferte Jung einen kurzen Rückblick über die geschichtliche Entwicklung der Medizin. Dabei erläuterte er neben der Antike, mit ihrem Verständnis der Leib-Seele-Einheit, und der darauffolgenden Tabuisierung des Körpers im Mittelalter auch den Wandel in der modernen Medizin seit Beginn der Aufklärung. Doch all die Errungenschaften der Medizin seien in Hinblick auf psychosomatische Krankheiten nur dann hilfreich, wenn ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt würde, so der Experte. „In der Psychosomatik gibt es zwei entscheidende Erkenntnisse: Erstens, was man im Leben nicht hat, hat man als Symptom. Und zweitens, jede Erkrankung ist eine Form der Kränkung.“, so Mathias Jung. Dabei sei jedoch auch wichtig darauf hinzuweisen, dass nicht jedes körperliche Leiden automatisch ein Hinweis auf eine psychische Erkrankung ist. Jedoch gibt der Therapeut zu bedenken: „Wenn man nicht auf die Seele hört, dann spricht der Körper.“ Die Ursachen für psychosomatische Erkrankung liegen dabei meist in der Vergangenheit. Nicht aufgearbeitete Verletzungen und Kränkungen im Kindesalter können zu späteren psychischen Problemen im Erwachsenenalter führen. Anhand von Fallbeispielen aus seinem klinischen Alltag als Therapeut erläuterte er dazu unterschiedliche Formen und Ausprägungen von psychischen Erkrankungen. „Aus dem Gefängnis der Kindheit wird somit der Kerker des Erwachsenen.“, so Mathias Jungs Resümee.
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