Vatileaks neue Methode unliebsame Personen auszuräumen

“Die Kurie hat trotz dunkler Flecken in ihrer langen Geschichte immer noch eine Vorbildfunktion. Intrigen in ihren Reihen wirken deshalb umso spektakulärer und sind ein Lieblingsthema der Medien”, sagte Wolf laut Kathpress in einem Interview mit der deutschen Katholischen Nachrichtenagentur (KNA). Die Medien würden dabei oft als Waffe gegen unliebsame Personen eingesetzt.
Früher vergiftet, heute bloßgestellt
Wären solche unliebsamen Personen früher vielleicht vergiftet worden, würden sie heute durch die Veröffentlichung interner Dokumente bewusst bloßgestellt, erklärte Wolf, der gegenwärtig als einer der besten Vatikan-Kenner gilt. Als Motivation sei eine persönliche Intrige gegen die unmittelbare Umgebung des Papstes ebenso möglich wie eine konzertierte Aktion, um den deutschen Einfluss im traditionell von Italien dominierten Vatikan zu schwächen.
Kammerdiener kein Einzeltäter
Auch eine inhaltliche Unzufriedenheit könne der Grund sein: “Manchem geht die Annäherung Benedikts XVI. an die traditionalistische Piusbruderschaft womöglich zu weit – oder nicht weit genug.” Jedenfalls glaube er nicht, dass es sich bei Paolo Gabriele, dem ehemaligen, in der Affäre um Geheimnisverrat in U-Haft genommenen Kammerdiener des Papstes, um einen Einzeltäter handle, sagt Wolf.
Vatileaks beste Möglichkeit
So oder so, habe der Vatikan keine andere Möglichkeit, als die Affäre bestmöglich aufzuklären. “Denn wo Fragen bleiben, schießen neue Spekulationen ins Kraut und der Berg der Skandalliteratur wächst.” Und auch dem Papst sei daran gelegen die Vorwürfe aufzuklären, glaubt der Kirchenhistoriker.
(APA)
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