Ein Urlaubsschnappschuss könnte fatale Folgen für das russische Militär gehabt haben. Ein im Vorjahr auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim aufgenommenes Strandfoto eines russischen Touristen hat möglicherweise den Standort eines hochmodernen russischen Raketenabwehrsystems verraten. Der Tourist, abgelichtet in Badehose und lässiger Pose, konnte nicht ahnen, dass der Hintergrund seines Fotos weit mehr als nur Urlaubsflair vermitteln würde.
Wert liegt zwischen 500 Millionen und 1,1 Milliarden Euro
Die "Ukrajinska Prawda" berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim ukrainischen Geheimdienst von einem Drohnen-Angriff nahe der Großstadt Jewpatorija, bei dem ein Flugabwehrsystem vom Typ S-400 Triumf zerstört worden sei. Dem Vernehmen nach wurden zuerst Drohnen eingesetzt, um das Radarsystem lahmzulegen, gefolgt von einem Angriff mit Neptun-Raketen. Das System, dessen Wert von verschiedenen Quellen zwischen 500 Millionen und 1,1 Milliarden Euro angegeben wird, soll komplett zerstört worden sein.
Die Ukraine bedankt sich
Interessanterweise postete das ukrainische Verteidigungsministerium ein ähnliches Foto auf dem Twitter-Nachfolger X und kommentierte: „Vielleicht sind wir zu streng mit russischen Touristen … Manchmal können sie wirklich hilfreich sein.“ Es gibt Spekulationen, dass dieses Bild von der russischen Plattform „VK“ stammt und zur Lokalisierung des Systems beigetragen haben könnte.
Lokale Anwohner filmten Explosionen in der Nacht. Auf den Aufnahmen ist aus der Ferne eine große Feuersäule am Himmel zu erkennen. Jewpatorija, ein bekannter Kurort, beherbergt auch mehrere Militäreinrichtungen, wie Natalja Humenjuk, Pressesprecherin der Heeresstelle „Süd“ in der ukrainischen Armee, mitteilte.
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Das US-Institut for the Study of the War (ISW) merkte an, dass geolokalisierte Bilder zeigten, dass russische Streitkräfte eine S-400-Batterie in der Nähe von Jewpatoria stationiert hatten. Die Explosion ereignete sich am selben Ort, an dem 2022 ein S-400-System stationiert war.
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Das russische Militär hat den Angriff auf das System nicht bestätigt, aber den Abschuss von elf Drohnen gemeldet. Der genaue Zusammenhang zwischen dem Urlaubsfoto und der Zerstörung bleibt unklar, zeigt jedoch die Bedeutung von Informationsgewinnung in modernen Konflikten.
(VOL.AT)
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