Beim Zusammenschluss der Skigebiete, in den Medien "Gletscherehe" genannt, sollen die Lifte im Ötztal mit jenen im Pitztal mit zusätzlichen 64 Hektar an Skipisten verbunden werden. Geplant sind unter anderem die Errichtung von drei Seilbahnen und eines Speicherteichs. Auch ein 600 Meter langer Skitunnel und die Schleifung eines Berggrats am Linken Fernerkogel um 40 Höhenmeter sind vorgesehen. Im Jänner startet die Verhandlung der Umweltverträglichkeitsprüfung. Als voraussichtlicher Verhandlungsbeginn wurde am Montag der 22. Jänner genannt.

Kräftemessen zwischen Tourismus und Umweltschutz
Es ist ein Kräftemessen zwischen Tourismuswirtschaft und Umweltschutz, zwischen Bürgerinitiativen und Liftbetreibern und zwischen Schwarz und Grün in der Tiroler Landesregierung: Der mögliche Zusammenschluss zweier Skigebiete im Pitztal und Ötztal. Ein derzeit noch unberührter Gletscher soll mit zahlreichen neuen Liften, Pisten, einem Speichersee und Gastronomie erschlossen werden und so die Pitztaler Gletscherbahnen mit Sölden verbinden.
Umweltschutzorganisationen und der Alpenverein treten entschieden gegen das Projekt auf. Kritische Stimmen werfen den Grünen im Landtag vor, bei dem Projekt eingeknickt zu sein - es steht laut Regierungsprogramm derzeit außer Streit. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung soll neue Erkenntnisse liefern.
Video: Vislualisierung des geplanten Zusammenschlusses der Pitztaler- und Ötztaler Gletscherskigebiete
Die ortsansässigen Bürgermeister, Liftbetreiber, Gastronomen und Hoteliers sehen den Zusammenschluss als einzige Möglichkeit, die Region in Sachen Wintertourismus zukunftsfit zu machen.
Online-Petition
Eine Online-Petition, die sich gegen das Projekt ausspricht, zählt inzwischen mehr als 146.000 Unterschriften (Stand Mittwoch). Eine Allianz bestehend aus WWF, Alpenverein und Naturfreunde wehrt sich ebenfalls gegen die Fusion.

Die Projektbewerber dagegen sahen eine gezielte Verbreitung von Falschinformationen über das Projekt seitens der Gegner. Eine Plattform, bestehend aus Pitztaler Jungunternehmern, spricht sich ebenso für die "Gletscherehe" aus. Die mündliche UVP-Verhandlung soll noch diesen Monat stattfinden.
Die Abteilung Umweltschutz tritt hier als zuständige UVP-Behörde auf. Die noch fehlenden Gutachten werden in das Gesamtgutachten – das Umweltverträglichkeitsgutachten – eingearbeitet.
(red/APA/ORF)
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