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Ukrainisches Bärenkind bekommt ein Zuhause

Ihr Leben begann voller Leid, nun darf die kleine Nastia in ein artgerechtes Bären-Paradies umziehen.
Ihr Leben begann voller Leid, nun darf die kleine Nastia in ein artgerechtes Bären-Paradies umziehen. ©"Vier Pfoten"
Sie wurde brutal ihrer Mutter entrissen, um eine Touristenattraktion zu werden. Nachdem "Vier Pfoten" sie im Sommer aus den Händen skrupelloser Tierhändler befreien konnte, ist es heute endlich soweit: Die kleine Bärin Nastia wird gemeinsam mit ihrer Mutter Masha vom ukrainischen Zoo in Lutsk in ein riesiges Gehege in Zhytomyr, 159 Kilometer von Kiew entfernt, übersiedeln.
Nastias Geschichte in Bildern
Bärenkind Nastia in Sicherheit
Der Mutter entrissen

Nach wochenlangen Bauarbeiten unter schwierigen Wetterbedingungen wird das neue, in drei Segmente unterteilte Zuhause, das den Bären auf 10.000 Quadratmetern viel Platz, Bäume zum Klettern und einen Teich zum Schwimmen bietet, am kommenden Dienstag eingeweiht.

Bärenbaby der Mutter entrissen

Nastia war im Mai 2012 vom Zoo Lutsk an erbarmungslose Tierhändler in Winnyzja verkauft und brutal ihrer Mutter entrissen worden. Die internationale Tierschutzorganisation “Vier Pfoten” hatte im Juni ein schockierendes Video von ihrer Entführung veröffentlicht, das weltweit Entsetzen hervorgerufen hatte:

Die Tierhändler hatten das Bärenbaby erworben, um es als Touristen-Fotomodell weiterzuverkaufen. “Es sind die schockierendsten Bilder, die ich in meiner langen Laufbahn als Tierschützer erlebt habe”, so Amir Khalil, Projektleiter des “Vier Pfoten”-Hilfsprogramms in der Ukraine. “Nicht nur die außergewöhnliche Brutalität, die angewandt wurde, zeugt von Unmenschlichkeit. Ein Bärenbaby bleibt in der Wildnis normalerweise etwa zwei Jahre bei der Mutter – wird es ihr frühzeitig entrissen, hat das für das Baby Traumata und eine fehlende Sozialisierung zur Folge.”

Anfang Juli diesen Jahres schließlich die gute Nachricht: Das zum damaligen Zeitpunkt vier Monate alte Braunbärenweibchen konnte mit Hilfe ukrainischer Behörden in Winnyzja auf dem Gelände von Tierhändlern beschlagnahmt werden, die Tierschutzorganisation nahm es in ihre Obhut.

Nastias erste Schritte in ein neues Leben

Mit der Übersiedlung kommt die tragische Geschichte des kleinen Bären doch noch zu einem Happy End. Nach Nastias Rettung hatten Projektleiter Dr. Amir Khalil und sein Team fieberhaft nach einer langfristigen Lösung gesucht: Nastia und ihre Mutter sollten den Rest ihres Lebens in einer artgerechten Umgebung verbringen können. Der Zoo von Lutsk mit seinen kleinen Käfigen und dem unzureichenden Schutz vor der Witterung war denkbar ungeeignet. Das Gelände in Zhytomyr wurde schnell gefunden, die entsprechenden Verhandlungen geführt.

Somit können Nastia und Masha, die bislang nur Gefangenschaft kennen gelernt haben, rechtzeitig vor dem Winter in ein neues, artgerechtes Leben starten – um endlich zu erfahren, was es wirklich heißt, ein Bär zu sein. “Vier Pfoten” überträgt die Übersiedlung via Livestream:

via Livestream von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr

(Redaktion; “Vier Pfoten”)

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