Trockenheit und Hitze: So ist die Lage im Ländle

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Hitze gibt es im Bodenseeraum bereits erste Meldungen über Hilfseinsätze der Feuerwehr und Wassermangel.
In Lindau muss etwa die Feuerwehr regelmäßig ausrücken, um die Beete und Bäume in der Stadt zu bewässern, da diese bereits unter sogenanntem Trockenstress leiden. In Vorarlberg ist die Waldbrandgefahr derzeit groß. Doch wie sieht es mit dem Thema Trockenheit und Wassermangel aus? VOL.AT hat sich umgehört.

Hohenems
"Natürlich herrscht derzeit aufgrund der Trockenheit eine erhöhte Gefahr von Wald- und Wiesenbränden", erklärt Thomas Fruhmann von der Kommunikation der Stadt Hohenems. Die beste Vermeidung von Bränden könne die Bevölkerung leisten, indem sie kein offenes Feuer im Wald- und Wiesenbereich mache. "Die Schüttung unserer eigenen Trinkwasserquellen ist aufgrund der anhaltenden Trockenheit merklich zurückgegangen", erklärt Fruhmann auf VOL.AT-Anfrage. Demgegenüber stehe ein deutlicher Mehrverbrauch innerhalb des Versorgungsnetzes. "Über den Trinkwasserverband Rheintal, dessen Mitglied wir sind, können wir aber ausreichend Wasser zur Sicherung der Trinkwasserversorgung beziehen", so der Sprecher der Stadt. "Auch bezüglich des Trinkwasserverbrauches kann die Bevölkerung hier einen wichtigen Beitrag leisten. Denn jeder Tropfen, der aus unseren Leitungen kommt, ist auch Trinkwasser. Das vorhandene Wasser etwas bewusster zu nutzen, kann hier schon viel beitragen", gibt er zu verstehen.

Langen bei Bregenz
In Langen bei Bregenz gab es vergangenen Sommer eine akute Wassernot. Rasen gießen, Pool füllen und Auto waschen war verboten, aus den Leitungen kam kaum mehr Trinkwasser. "Bei uns ist alles gut", erklärt Gemeindesekretär Bernd Natter gegenüber VOL.AT. "Wir haben mittlerweile ja die Wassernotversorgung mit Bregenz geschlossen." Im Notfall hätte man so die Möglichkeit, hier Wasser herzupumpen. Im Moment sei in dieser Hinsicht jedoch alles gut. Probleme mit Wassermangel gebe es "noch nicht", so Natter.
Bregenz
"Normalerweise sind wir mit einem Fahrzeug der Stadtgärtnerei unterwegs zum Bewässern", erklärt Sebastian Rauch, Sprecher der Stadt Bregenz. "Derzeit wird mit einem zweiten von Bauhof noch unterstützt." Es gebe aktuell aber noch keine Probleme mit der städtischen Wasserversorgung. Es handelt sich um eine Vorsorgemaßnahme. "Man gießt mehr, weil es einfach trocken ist und weil wir einige Aussäungen haben, auch an der Pipeline", gibt Rauch gegenüber VOL.AT zu verstehen.

Dornbirn
Ralf Hämmerle von der Kommunikation der Stadt Dornbirn war auf VOL.AT-Nachfrage nichts zu aktuellem Wassermangel aufgrund der Hitzewelle bekannt. Die Stadtgärtnerei sei derzeit sicher mehr zum Bewässern unterwegs als zum Setzen von neuen Pflanzen, erklärte er im Hinblick auf die Hitzewelle. Derzeit gebe es jedoch noch keine Probleme. Die prognostizierten Regenfälle für Donnerstag und Freitag sind in der Messestadt nach der Trockenheit willkommen.

Lustenau
"Wir haben es jetzt nicht so trocken", erklärt Astrid Riedl von der Öffentlichkeitsarbeit der Marktgemeinde Lustenau. Die Situation in Lindau sei offensichtlich viel dramatischer. "Wir haben keinen Wassermangel in Lustenau", verdeutlicht sie in Absprache mit Wasserwerksleiter Michael Bösch und Bauhof-Chef Wolfgang Hagen. "Wir haben das Glück, dass der Rhein sehr viel Wasser bringt." Der Grundwasserspiegel sinke daher nicht sehr stark ab. "Es gibt relativ viele frisch gepflanzte Bäume im Gemeindegebiet. Diese müssen stark gegossen werden, damit sie die Hitze überstehen", gibt sie zu verstehen. Vom Bauhof seien momentan zwei Personen abgestellt, die jeden Tag nur gießen. Der Wasserverbrauch sei gut ein Viertel höher als in anderen Jahren zur selben Zeit, es sei jedoch nicht bedrohlich.

Bludenz
Umweltabteilung, Forst und Feuerwehr wüssten Bescheid um die Gefahr der Trockenheit und seien in Bereitschaft, so Nikola Bartenbach von der Öffentlichkeitsarbeit der Alpenstadt. "Gerade auch die Förster, die begehen jetzt mehr die frequentierten Wege auch wegen der Gefahr eventuell weggeworfener Zigaretten", erklärt er. Großangelegte Hilfsmaßnahmen wie in Bregenz oder Lindau gebe es noch nicht. Die ÖBB-Feuerwehr bespritze allerdings schon jetzt die Bahndämme mit Wasser. "Unsere Gärtner fangen schon um fünf Uhr an, zu gießen", erklärt Bartenbach. Man gieße früher, aber nicht stärker. Im Moment gebe es keine stärkere Gefährdung als in anderen Hitzesommern auch. Der prognostizierte Regen relativiere wahrscheinlich etwaige Probleme.

Feldkirch
"Bei der Wasserversorgung in Feldkirch gibt es aktuell keine Einschränkungen und es sind auch keine geplant", erklären die Stadtwerke Feldkirch. Zur Bewässerung von städtischen Flächen gibt Manfred Breznik, Leiter Stadtgärtnerei folgende Auskunft: "Auch in Feldkirch machen sich die Trockenheit bemerkbar. Das Gießfahrzeug der Stadtgärtnerei fährt im Moment im Zweischichtbetrieb von 0 bis 13 Uhr. Zudem kümmern sich zwei weitere Mitarbeiter um das Beregnen von Spielplätzen und Sportplätzen. Die Schulwarte und das Kindergartenpersonal sind für die Bewässerung der Flächen der Schulen und Kindergärten im Einsatz." Die Feuerwehren in Feldkirch sind nicht für Gießeinsätze im Einsatz, mit einer Ausnahme: Die Feuerwehr Gisingen habe geholfen, ein Froschbiotop in den Rüttenen aufzufüllen, bei dem der Wasserstand zu weit abgesunken war. "Im Sinne eines sorgsamen Umgangs mit den Ressourcen setzt die Stadt Feldkirch bereits seit Jahren ein Programm des Wassersparens um", so Bürgermeister Wolfgang Matt.
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(VOL.AT)
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