Stammzellen können laut Studie Hirn nach Schlaganfall heilen

Einer von vier Erwachsenen erleide im Laufe seines Lebens einen Schlaganfall. Es sei darum essenziell, neue therapeutische Ansätze für eine mögliche Hirnregeneration nach Krankheit oder Unfall zu verfolgen, hieß es.
50 Prozent mit bleibenden Schäden – Stammzellen machen neue Hoffnung
Etwa die Hälfte trage bleibende Schäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen davon, wurde Christian Tackenberg, wissenschaftlicher Abteilungsleiter in der Gruppe Neurodegeneration am Institut für Regenerative Medizin der Universität Zürich (UZH), in einer Medienmitteilung vom Dienstag zitiert. Durch Einblutungen oder mangelnde Sauerstoffversorgung sterben Hirnzellen unwiederbringlich ab. Zurzeit existiere keine Behandlung, um solche Schäden zu reparieren.
Das Potenzial dazu haben nun laut der UZH neuronale Stammzellen. Die Studienresultate zeigten, dass neuronale Stammzellen nicht nur neue Nervenzellen ausbilden, sondern auch weitere Regenerationsprozesse in Gang setzen, wie ein Team um Tackenberg und Postdoktorandin Rebecca Weber in Kollaboration mit der University of Southern California in zwei Studien belegt. So bilden die transplantierten Zellen neue Nervenzellen, fördern die Regeneration von Blutgefäßen, reduzieren Entzündungen und verbessern die Blut-Hirn-Schranke, wie es weiter hieß.
Risiken minimieren
Für die Studie kamen menschliche neuronale Stammzellen zum Einsatz, aus denen sich unterschiedliche Zelltypen des Nervensystems bilden können. Für die Untersuchung lösten die Forschenden einen permanenten Schlaganfall in Mäusen aus, dessen Merkmale einem Hirninfarkt beim Menschen stark ähneln. Die Tiere waren genetisch so modifiziert, dass die menschlichen Stammzellen nicht abgestoßen wurden.
Eine Woche nach dem Schlaganfall transplantierte das Team die neuronalen Stammzellen in die betroffenen Hirnregionen. "Erfreulicherweise machte die Stammzelltransplantation bei den Mäusen auch die motorischen Einschränkungen rückgängig, die der Schlaganfall verursacht hatte." Trotz der positiven Resultate gebe es aber noch einiges zu tun, so Tackenberg. Man müsse die Risiken minimieren und eine potenzielle Anwendung im Menschen vereinfachen.
(APA)
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