Der Liechtensteiner Landtag debattierte am Donnerstag über den Neubau des Liechtensteinischen Landesspitals (LLS). Im Zentrum stand dabei die Finanzierung, denn es braucht einen Kredit in Höhe von 65,5 Millionen Franken - rund 60 Millionen Euro. Mit einer Mehrheit von 17 Stimmen wurde dem Verpflichtungskredit zugestimmt. Zusätzliche 7 Millionen Franken sollen aus dem Spitalbaufonds der Gemeinde Vaduz kommen. Jetzt muss aber noch das Volk über den Finanzierungsbeschluss abstimmen. Darüber herrschte im Liechtensteiner Landtag Einstimmigkeit - alle 25 Abgeordneten befürworteten eine Volksabstimmung.
Schon einmal abgelehnt
Falls die Liechtensteiner mit Nein zum Verpflichtungskredit stimmen, müsste das Landesspital am alten Standort weiter betrieben werden. Die Bedenken: In den fast 40-jährigen Bau müsste auch künftig kräftig in die Instandhaltung und Instandsetzung investiert werden. Bei einem Ja soll das neue Landesspital in Vaduz auf dem Wille-Areal an der Zollstrasse gebaut werden. Aber auch hier sind sich die Politiker uneins, ebenso über die Höhe der Kosten und eine engere Kooperation mit dem Spital Grabs. Die Liechtensteiner haben aber schon einmal gegen den Neubau eines Landesspitals votiert. Im Oktober 2011 stimmten sie mit Nein zum Finanzbeschluss in der Höhe von 83 Millionen Franken.
Liechtensteiner kommen in der Schweiz und Feldkirch zur Welt
Seit langem wird über ein neues Landesspital in Liechtenstein diskutiert. 2014 wurde die Geburtenstation am Landesspital in Vaduz aufgelöst. Aus diesem Grund kommen seit Jahren die meisten Liechtensteiner Kinder in Grabs (CH) oder in Feldkirch zur Welt.
Wie das Tagblatt berichtete wurde sogar schon über eine Integration des Liechtensteiner Landesspitals in das Krankenhaus in Grabs diskutiert. Das ging soweit, dass sogar der Bau eines gemeinsamen neuen Spitals ein Thema war. Das scheiterte aber an der FBP und VU im Liechtensteiner Landtag, die hier schnell abwinkten. Jetzt könnte Liechtenstein im Zuge eines Neubaus auch wieder eine eigene Geburtenstation erhalten, zumindest will man darüber nachdenken und den Bedarf prüfen. Falls das Volk zustimmt, wird es zudem noch einen Architektenwettbewerb geben.
Liechtensteiner Bürger nutzen Ländle-Krankenhäuser
Gerald Fleisch, Direktor der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft in Vorarlberg, hält im VOL.AT-Gespräch fest, dass man immer schon um ein sehr gutes Verhältnis mit Liechtenstein bemüht war. Während die Einwohner des Unterlands in Liechtenstein eher in Richtung Landeskrankenhaus Feldkirch tendiert sind, zieht es die Oberländer eher in Richtung Schweiz. Dass Liechtensteiner Bürger auch medizinische Leistungen - vornehmlich am Landeskrankenhaus Feldkirch und an der Pulmologie im LKH Hohenems - in Anspruch nehmen können, ist durch einen Staatsvertrag geregelt. (Red./ms)
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