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Spar hat einen Blackout-Plan vorgelegt.
Spar hat einen Blackout-Plan vorgelegt. ©CanvaPro

Spar: Internes Dokument legt fest - das passiert bei einem Blackout

Der österreichische Lebensmittelriese bereitet die Belegschaft auf alle Szenarien vor - sogar auf Plünderungen. So plant Spar im "Worst Case"-Fall.

Internes Dokument zeigt Arbeitsanweisungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem Blackout.

Klare Sicherheitsgrundsätze und "Glückssackerl" für Kunden

So sollen ab dem zweiten Blackout-Tag auch ess- und trinkfähige Waren in "Glückssackerln" an Kunden ausgegeben werden - zudem gibt es klare Sicherheitsgrundsätze für das Verhalten bei Gefahr und für das Schließen eines Standortes.

Was passiert bei einem Blackout?

Die österreichische Handelskette SPAR instruiert ihre Belegschaft in Österreich detailliert in Bezug auf die Vorgehens- und Verhaltensweise im Falle eines Blackouts, also eines flächendeckenden, länger anhaltenden Stromausfalls. Das zeigt ein internes Dokument vom 27. Juni 2022, das der Wirtschaftspresseagentur.com zugespielt wurde. 

©APA

Zum Vorteil des Kunden bestücken

So ist in dem Schreiben unter anderem zu lesen, dass ab dem zweiten Tag (eines Blackouts) auch ess- und trinkfähige Waren (zum Sofort-Verzehr möglich) in Form von einem TS-Glückssackerl um einen vergleichsweise geringen zweistelligen Euro-Betrag ausgegeben werden sollen (Hinweis: der Betrag ist der wpa-Redaktion bekannt). Dabei gelte der Grundsatz, dass die Sackerl großzügig zum Vorteil des Kunden bestückt werden sollen.

Blackout-Box für alle Filialen

Zudem gebe es zukünftig eine Blackout-Box für alle Filialen und Gebietsleiter, die unter anderem ein Kurbelradio, Taschenlampen, ausgedruckte Arbeitstechniken und Plakate etc. beinhalten werde. Im Falle eines Blackouts sollen zudem alle Gebietsleiter Botenfahrer-Tätigkeiten wahrnehmen. Darüber hinaus kann sich die Belegschaft im firmeninternen SPARTUBE ein längeres Video zum Verhalten bei einem Blackout ansehen.

Sicherheitsgrundsätze: Belegschaft darf Filiale bei Gefahr verlassen

Zudem gibt es für die Belegschaft klare Sicherheitsgrundsätze: So stehe die Sicherheit der SPAR-Belegschaft an erster Stelle. Man solle keine Gegenwehr bei Überfällen, Einbrüchen oder Plünderungen leisten, sondern deeskalierend agieren und Handgreiflichkeiten vermeiden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten das Recht, die Filiale zu verlassen, wenn es zu gefährlich wird. Man müsse deswegen keine Konsequenzen befürchten. Schlussendlich entscheide der Marktleiter zusammen mit dem Gebietsleiter, ab welchem Tag die Filiale nicht mehr geöffnet wird.

Spar: "Bereiten das Unternehmen auf alle möglichen Szenarien vor"

Bei Spar Österreich wird die Echtheit des Schreibens bestätigt, ohne auf Details einzugehen. Man verweist darauf, dass es sich um ein internes Dokument handelt. "Wir bereiten die Belegschaft und das Unternehmen auf alle möglichen Szenarien vor und damit auch auf einen Blackout", so SPAR-Pressesprecher Lukas Wiesmüller auf wpa-Anfrage. Da man die Filialen im Falle eines großflächigen Stromausfalles nicht mehr kontaktieren könne, gebe es schon jetzt diese Arbeitsanweisungen für die Belegschaft. "Im Krisenfall stellen wir sicher, dass die Versorgung der österreichischen Bevölkerung gewährleistet ist", so Wiesmüller. Das sei mit der Bundesregierung so vereinbart. 

Spar: Bevölkerung soll auf sich auf Blackout vorzubereiten

Nichtsdestotrotz rufe auch Spar Österreich die Bevölkerung dazu auf, sich mit entsprechenden Vorräten einzudecken, damit nicht gleich am ersten Tag eines Blackouts ein massiver Mangel entsteht. Wiesmüller verweist diesbezüglich insbesondere auf die Hinweise der Zivilschutzverbände. (wpa)

Wirtschaftspresseagentur/Günther Bitschnau


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