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So gut wie fix: Plastikpfand in Supermärkten

Das Klimaschutzministerium wollte sich bis dato nicht dazu äußern.
Das Klimaschutzministerium wollte sich bis dato nicht dazu äußern. ©APA
Jahrelang ist darum gerungen worden, nun scheint es eine Einigung zu geben: In allen österreichischen Supermärkten werde nun fix ein Pfandsystem auch für PET-Flaschen und Dosen eingeführt.
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Jahrelang ist darum gerungen worden, nun scheint es eine Einigung zu geben: In allen österreichischen Supermärkten werde nun fix ein Pfandsystem auch für PET-Flaschen und Dosen eingeführt, so die Gratis-Zeitung "Heute" (Mittwoch-Ausgabe). Mit an Bord seien auch die Diskonter und die Wirtschaftskammer, hieß es. Die Details dazu sollen am Freitag präsentiert werden. Im Klimaschutzministerium wurde die Einigung auf APA-Nachfrage weder dementiert noch bestätigt.

Recycling-System im gesamten Lebensmittelhandel?

"Wir arbeiten intensiv an der Finalisierung der Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes", sagte Florian Berger, Sprecher der für Klima- und Umweltschutz zuständigen Ministerin Leonore Gewessler (Grüne). Der Pakt sieht laut "Heute"-Bericht Folgendes vor: Das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) werde novelliert. Spätestens ab 2025 soll es im gesamten Lebensmittelhandel ein Recycling-System geben, auch bei den Diskontern. Bisher konnte man dort keine Glasflaschen zurückgeben, während das in den "klassischen Supermärkten" bereits seit längerem möglich ist. Die Glasbehältnisse können dadurch wiederbefüllt, also wiederverwendet werden.

Modell mit neuen Automaten

Kommen wird "Heute" zufolge auch ein Pfand auf Einweggebinde (PET-Flaschen und Dosen). In Zukunft sollen Händler leere Verpackungen zurücknehmen, auch wenn die Getränke anderswo gekauft worden seien. Auch neue Automaten soll es geben. Ab 2025 könnte eine Dose oder eine Plastikflasche um 20 bis 30 Cent mehr kosten. Das Geld würden die Konsumenten bei Rückgabe retour bekommen.

Verbot bestimmter Einwegplastikprodukte

Im AWG sollen außerdem ein verbindliches Mehrwegangebot bei Getränken in Supermärkten, ein Verbot bestimmter Einwegplastikprodukte, ein Importverbot vermischter Industrieabfälle und eine Verlagerung von Abfalltransporten auf die Schiene festgehalten werden.

Auch wenn die offizielle Bestätigung zur Einigung fehlt, gibt es die ersten freudigen Reaktionen, aber auch Forderungen von Umweltschutzorganisationen. "Monatelang haben wir uns gemeinsam mit unseren Unterstützern und Unterstützerinnen fürs Pfandsystem stark gemacht. Nun kann die Natur endlich aufatmen und ein notwendiger Wandel vollzogen werden. Getränkeverpackungen bekommen einen Wert und können gleich wie Mehrwegflaschen im Supermarkt zurückgebracht werden", so Lena Steger von Global 2000 in einer Aussendung. Gleichzeitig wurde die "richtige Umsetzung", konkret eine "faire Gestaltung mit ganzheitlichem Ansatz" eingemahnt.

Greenpeace will Pfandautomaten vor 2025

Greenpeace forderte, dass der Handel Pfandautomaten und Mehrwegflaschen deutlich früher und nicht erst wie kolportiert 2025 in die Supermärkte bringt. "Die Mehrwegquoten müssen zudem jährlich durch einen Stufenplan gesteigert werden, damit Plastik und Alu-Müll bei Getränken langfristig deutlich reduziert werden kann", hieß es in einer Aussendung.

(APA)

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