Skurriler "Handtuch-Krieg" auf Mallorca – mit diesem neuen Trick reservieren Touristen ihre Sonnenliege

Die Szene ist bekannt: Kaum öffnet der Hotelpool am frühen Morgen, eilen Dutzende Urlauber herbei, um mit ihren Handtüchern die besten Liegen zu reservieren. Doch in diesem Sommer sind die Sonnenhungrigen auf Mallorca besonders einfallsreich. Wie das mallorquinische „Inselradio“ auf Instagram zeigt, hängen bereits früh am Morgen Handtücher an Sonnenschirmen – und weit und breit keine Liege darunter.
Kreativität der Urlauber kennt keine Grenzen
An der Playa de Palma, einem beliebten Strandabschnitt auf Mallorca, werden die Liegen über Nacht verräumt und verriegelt, während die fest installierten Sonnenschirme an ihrem Platz bleiben. Die Betreiberfirma beginnt erst ab 8.30 Uhr mit der offiziellen Bewirtschaftung des Strandes, wie die Schweizer Zeitung „Blick“ berichtet. Dies nutzen die Urlauber aus, indem sie frühmorgens ihre Handtücher an den Schirmen befestigen, um sich die besten Plätze zu sichern, sobald die Liegen aufgestellt werden.
Auch das „Mallorca Magazin“ berichtet von diesem neuen Trend. Fotos des Inselradios Mallorca zeigen, dass bereits frühmorgens dutzende Sonnenschirme am Ballermann 10 mit Handtüchern „okkupiert“ sind. Ein Deutscher, der seit Jahren an der Playa de Palma lebt, empört sich im Gespräch mit dem "Mallorca Magazin": „Das findet man sogar an der gesamten Playa!“
Der Ärger um die reservierten Liegen wächst
Das Phänomen des Liegenreservierens ist nicht neu, aber in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie besonders brisant geworden. Tourismus-Experte Alexis Papathanassis wird wie folgt vom "Blick" zitiert: „Die Menschen haben lange auf ihren Urlaub gewartet und wollen nun das Maximum herausholen. In vielen Urlaubsländern gibt es einen Fachkräftemangel in der Hotellerie, was zu Einschränkungen bei den Dienstleistungen führt. Das verstärkt den Ärger über besetzte Sonnenliegen.“
"Absolut rücksichtslos"
Knigge-Expertin Birte Steinkamp kritisiert gegenüber dem "Mallorca Magazin" das Verhalten der dreisten Touristen scharf: „Liegen am Strand oder Pool sollten nur in Beschlag genommen werden, wenn ich mich jetzt dort hinlegen will.“ Sie bezeichnet das frühmorgendliche Reservieren mit Handtüchern als „absolut rücksichtslos“.
So reagieren Hotels und Behörden
Einige Hotels versuchen, das Problem zu lösen, indem sie die Liegen über Nacht wegräumen. Doch die Urlauber bleiben erfinderisch. Ein Hotel auf Teneriffa setzt seit längerer Zeit sogar einen „Pool-Sheriff“ ein, der reservierte Liegen vor zehn Uhr morgens wieder leer räumt. Ein deutsches Phänomen?
Ist das typisch deutsch?
Der „Handtuch-Krieg“ wird oft als typisch deutsches Verhalten angesehen. Britische Videos und in Werbespots machen sich über die „Strandhandtuch-Brigade“ lustig. Doch auch Briten und andere Nationalitäten beteiligen sich eifrig an den morgendlichen Reservierungen.
Situation in Italien und Teneriffa
Auch in Italien sorgt das Liegenreservieren für Unmut, besonders wegen der hohen Preise für Liegen und Sonnenschirme in den italienischen Bädern, den sogenannten Bagni. An beliebten Stränden wie in Alassio an der Riviera kostet ein Liegestuhl mit Schirm bis zu 80 Euro pro Person und Tag. Das treibt den Ärger vieler Touristen zusätzlich an.
Pool-Sheriff auf Teneriffa
Auf Teneriffa begegnet man dem Problem mit dem Einsatz von „Pool-Sheriffs“, die bereits frühmorgens aktiv werden, um reservierte Liegen wieder freizuräumen. Das Hotelpersonal achtet strikt darauf, dass die Liegen nicht vor zehn Uhr reserviert werden, um den Gästen einen fairen Zugang zu den begehrten Plätzen zu ermöglichen. (VOL.AT)
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