AA

Skandal im Netz: Neuer Kanye-West-Song sorgt für weltweite Empörung

Kanye West außert erneut antisemitische Äußerungen.
Kanye West außert erneut antisemitische Äußerungen. ©Canva (Symbolbild), AFP
Kanye West sorgt erneut für Aufsehen: Mit seinem neuen Song „Heil Hitler“ führt der Rapper antisemitische Zeilen, NS-Referenzen und Verharmlosungen des Holocausts auf.

Während Plattformen wie Spotify und YouTube um die Löschung kämpfen, wird die Provokation auf anderen Kanälen weiterverbreitet und zieht große Aufmerksamkeit auf sich.

Ein neuer Song des US-Künstlers Kanye West, auch bekannt als Ye, sorgt weltweit für Aufregung. Der Titel "Heil Hitler" sowie ein begleitender Track mit dem Namen "WW3", also "World War 3" enthalten Inhalte, die Adolf Hitler verherrlichen, und werden von mehreren Seiten als antisemitisch eingestuft. Trotz erster Löschversuche verbreitet sich das Material weiterhin in großen Teilen des Internets, insbesondere auf Elon Musks Plattform X, ehemals Twitter. Bereits kurz nach Veröffentlichung wurde das Musikvideo auf X millionenfach angesehen. X scheint trotz bestehender Richtlinien gegen Hassrede bislang kaum gegen die Verbreitung des Songs vorzugehen.

Bewusste Provokation

Im zweiten Titel "WW3" greift Kanye West auf eine bewusst provokative Selbstdarstellung zurück. Er inszeniert sich darin als Genie, das absichtlich provoziert: "Sie verstehen mich einfach nicht", heißt es, während er sich in denselben Zeilen mit NS-Symbolen und Hitlers "Mein Kampf" in Verbindung bringt. Offen spricht er davon, "vollkommen antisemitisch" zu sein. Bereits in der Vergangenheit hatte er den Holocaust relativiert, antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet und Kleidung mit NS-Symbolik entworfen.

Erste Maßnahmen sämtlicher Plattformen

Andere Plattformen zeigen sich restriktiver: Reddit etwa kündigte an, sämtliche Uploads und Unterstützungsbekundungen zum Song zu entfernen. Ein Unternehmenssprecher betonte, dass Hassbotschaften und Antisemitismus auf Reddit keinen Platz hätten. Auch auf Facebook, TikTok und YouTube tauchten mehrfach Reuploads auf. Während YouTube laut eigenen Angaben damit begonnen hat, Inhalte aktiv zu löschen und Kanye Wests Accounts von der Monetarisierung auszuschließen, bleibt die Haltung anderer Dienste unklar. TikTok und Meta reagierten bisher nicht auf Anfragen.

Erster Platz der "Viral Charts"

Für besonders viel Aufsehen sorgt der Fall auf Spotify und SoundCloud. Auf beiden Streaming-Diensten war der Song zwischenzeitlich verfügbar. Auf Spotify schaffte es das Lied sogar auf den ersten Platz der "Viral Charts", bevor es wieder verschwand. Die Anti-Defamation League (ADL) rief daraufhin zu öffentlichem Protest auf. Nach Angaben der Organisation wurde „Heil Hitler“ von Spotify entfernt, der Titel "WW3" sei jedoch noch auffindbar. Nutzer versuchten jedoch, die Löschung zu umgehen, etwa durch Coverversionen oder das Hochladen als Podcast. SoundCloud löschte zwar einige von Kanye West selbst geteilte Versionen, allerdings sind dort weiterhin zahlreiche Kopien und Remixe im Umlauf.

Kanye West weicht auf Scrybe aus

Als Reaktion auf die Sperrungen kündigte Kanye West an, seine Musik künftig über eine kleinere Plattform namens "Scrybe" zu vertreiben. Die App, die sich selbst als Ort für unabhängige Musiker beschreibt, bewirbt seine Songs als "trending". Eine Stellungnahme des Unternehmens blieb bislang aus. Während einige Dienste entschieden gegen den Song vorgehen, nutzen andere ihre Reichweite, um fragwürdige Inhalte millionenfach zu verbreiten, mit potenziell gefährlichen gesellschaftlichen Folgen.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Stars
  • Skandal im Netz: Neuer Kanye-West-Song sorgt für weltweite Empörung