Das schlechte PISA-Abschneiden der Vorarlberger Schüler rückte die Bildungspolitik ins Zentrum der kritischen Analyse. Dieser Befund muss uns alle aufrütteln. Wir müssen die PISA-Resultate als positive Chance nutzen, um gemeinsam ein Bildungspaket zu schnüren. Es muss zusätzliche Ressourcen geben, nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern an Brennpunktschulen, eröffnete Schullandesrat Siegi Stemer die Diskussion. Vieles würde man aber auch, so Stemer, genauso fortsetzen, wie es bereits begonnen wurde die Stärkung der Frühpädagogik und das Umsetzen des Kindergarten- und Schulsystems.
Soziale Auslese
Dass gemeinsam an einem Strang gezogen werden soll, betonte auch der Grünen-Bildungssprecher Harald Walser, der vehement die Gesamtschule bis zum 14. Lebensjahr forderte und im bestehenden Schulsystem ein Lernen in der sozialen Selektion feststellte. Diesen Forderungen müsse er, so Stemer, zum jetzigen Zeitpunkt eine Absage erteilen, da die Bedingungen dafür noch nicht geschaffen seien. Der Staat trage hier aber, so Walser, entscheidend die Verantwortung für die Bildung mit. In die Pflicht nahmen Gabriele Milz und Lehrlingsausbildner Otto Bechter auch die Eltern. Die Kinder kommen immer mehr mit fehlenden Grundkompetenzen in die Schule, die dann das Auffangbecken spielt, erklärte Milz. Das Verhalten der Jugendlichen habe sich stark verändert, erzählte Otto Bechter aus der Praxis. Dafür verfügen die Jugendlichen heute von Anfang an beispielsweise über höhere Kompetenzen im Umgang mit der Computertechnik, relativiert Bechter die PISA-Debatte. Die Kürzung der Unterrichtszeiten kritisierten Stimmen aus dem Publikum. Wann bleibt da noch Zeit, sich das Wissen anzueignen, so die Fragen an das Podium. Die starken Kinder und Jugendlichen schafften es durch das Schulsystem, die schwächeren blieben auf der Strecke. Der Unterricht müsse sich endlich wieder an den Bedürfnissen der Kinder orientieren. Es muss endlich etwas geschehen, und zwar über den Tellerrand der Politik hinaus, so der Grundtenor.
Dramatischer Lehrermangel
Ansatzpunkt war und ist hier zum einen die Ausbildung der Lehrenden und die Frühpädagogik in den Kindergärten qualifiziertes Personal war hier das Stichwort. Man braucht einfach mehr Personal, um Kinder so zu fördern, wie es die Situation fordert, appellierte Gerhard Frontull an die Politik. Ein dramatischer Lehrermangel bahne sich, so Stemer, in den nächsten Jahren an. Hier müsse endlich mit einem neuen Ausbildungs- und Gehaltskonzept gegengesteuert werden, die den Beginn des Wegs aus der Krise markieren könnten.
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