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Schließung Pflegeheim Haus am See: Jetzt spricht SeneCura

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Pascal Pletsch (VOL.AT) pascal.pletsch@russmedia.com
Nachdem am Freitag bekannt wurde, dass das SeneCura Haus am See in Hard überraschend geschlossen werden muss, reagiert nun der Betreiber.
Bewohner müssen aus Pflegeheim ausziehen

Aufgrund des offenbar deutlich schlechteren Zustands des Gebäudes und dadurch gestiegenen Sanierungsbedarfs für das in die Jahre gekommene Pflegeheim "Haus am See", müssen die 37 Bewohner nun das Heim verlassen.

Sanierung von Grund auf

Ursprünglich geplant war eine schrittweise Sanierung und Erweiterung des Pflegeheims durch den Betreiber SeneCura. So hätte jeweils ein Stockwerk nach dem anderen saniert werden sollen und die betroffenen Bewohner jeweils auf andere Zimmer verteilt werden. Auch ein Zubau neben dem bestehenden Gebäude hätte hier nach Fertigstellung als Ausweichquartier zur Verfügung stehen sollen. Offensichtlich haben sich diese Pläne aufgrund des desolaten Zustands des Gebäudes nun zerschlagen. Die nun notwendigen Arbeiten können laut SeneCura Regionaldirektor Christian Längle nicht im laufenden Betrieb vorgenommen werden. "Wir möchten den BewohnerInnen Unanehmlichkeiten während der Bauphase ersparen", so Längle auf Nachfrage. Aktuell laufe die finale Phase der Planung, das Haus am See von Grund auf zu sanieren, heißt es vonseiten des Betreibers weiter. Über die Ursachen für den überraschend deutlich höheren Sanierungsbedarf wollte die SeneCura nicht antworten.

Bewohner sollen nach Lauterach und Dornbirn umziehen

Für die insgesamt 37 BewohnerInnen des Pflegeheims würde man Plätze in den SeneCura Heimen in Lauterach bzw. Dornbirn anbieten. Diese seien in wenigen Minuten mit dem Auto erreichbar und die Wege seien entsprechend kurz. Auf Nachfrage sieht dies zumindest ein Teil der Angehörigen nicht so, da zum einen der Weg für einen Besuch umständlicher wird, aber es auch für die Bewohner eine Belastung darstellt, ihr gewohntes Umfeld zu verlassen. "Gerade für alte Menschen stellt so eine Veränderung eine große Belastung dar", so eine Angehörige gegenüber VOL.AT.

Enge Abstimmung mit Angehörigen

"Der Umzug wird in Abstimmung mit den BewohnerInnen und Angehörigen gemeinsam geplant und organisiert", heißt es in einer Stellungnahme der SeneCura. Derzeit würden laufend Informationsgespräche stattfinden, der Prozess sei im Laufen. Von Angehörigen hingegen ist zu hören, dass sie von der Schließung überrascht worden sind, habe es doch immer geheißen, die Sanierung würde im laufenden Betrieb möglich sein.

Mitarbeiter sollen in anderen Einrichtungen Beschäftigung finden

Auch für die betroffenen Mitarbeitenden des Hauses biete man einen Arbeitsplatz in einer anderen SeneCura Einrichtung in Vorarlberg, möglichst nahe zu ihrem aktuellen Arbeitsort an, erklärt Längle. Auch wenn offiziell keiner der betroffenen Mitarbeiter dazu Stellung nehmen wollte, hört man auch hier wenig Zustimmung zu dieser Lösung.

Baubeginn nach wie vor offen

Derzeit befinde man sich in Verhandlungen mit mehreren möglichen Bauträgern, ein Datum für den Baubeginn stehe deshalb noch nicht fest. Regionaldirektor Christian Längle geht davon aus, dass 2024 mit den Umbauarbeiten begonnen werden kann und die Arbeiten dann rund zwei Jahre in Anspruch nehmen. Dementsprechend wäre eine Rückkehr der Bewohner frühestens 2026 möglich. "Nach der Fertigstellung des Hauses am See können alle frei entscheiden ob sie dorthin zurückziehen oder in Lauterach bzw. Dornbirn wohnen bleiben möchten," so Längle weiter. Auf die Frage warum sich das Projekt so verzögert hat, wollte Längle in der Beantwortung nicht näher eingehen.

(VOL.AT)

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