Red Bull sorgt mit dieser Aktion für Wirbel: Energy-Drinks illegal an Universitäten verteilt

An mehreren Schweizer Universitäten hat der Energy-Drink-Hersteller Red Bull verbotenerweise seine Produkte verteilt. Recherchen der RTS-Sendung „Vraiment“ zeigen, dass die Verteilung von Energy-Drinks an mehreren Campus-Standorten diverser Hochschulen in der Schweizer Romandie sowie der Universität Bern stattgefunden hat.
Verbotene Promotionen auf dem Campus
Laut Delphine Douçot, der Direktionsassistentin der Universität Lausanne, ist das Verteilen von Getränken auf dem Universitätsgelände nicht erlaubt. Trotzdem hat Red Bull dort Getränkedosen direkt an Studierende verteilt. Besonders auffällig war dabei die Präsenz eines markanten Doppeldeckerbusses in den Farben des Unternehmens, der im September an den Einführungstagen in Lausanne und Bern auf dem Campus gesehen wurde. In diesem Bus befand sich eine Bar, an der Red-Bull-Botschafter neue Geschmacksrichtungen vorstellten und Dosen verteilten.
Der Bus parkte nach Informationen von RTS auf öffentlichem Raum, weniger als 30 Meter von den Universitätsgebäuden entfernt. Dies ist ohne Genehmigung ebenfalls nicht zulässig.
Anwerben von Studierenden als Markenbotschafter
Neben der unautorisierten Produktverteilung hat Red Bull offenbar auch Studierende als Botschafter an verschiedenen Universitäten, darunter in Lausanne, Neuenburg und Freiburg, rekrutiert. Diese sollen auf den "Campi" die Aufgabe übernehmen, Produkte zu verteilen und für das Unternehmen zu werben. Laut einem Wirtschaftsstudierenden aus Lausanne ist ein solcher Botschafter Teil ihrer studentischen Verbindung und unterstützt Veranstaltungen regelmäßig mit Red-Bull-Produkten.
Nach den Regeln der Universität Lausanne dürfen zwar Vereine auf Sponsoring zurückgreifen, jedoch keine Speisen oder Getränke verteilen. Dies stellt einen klaren Verstoß gegen die Universitätsvorschriften dar.
Red Bull gibt keine Stellungnahme ab
Auf Anfrage der RTS-Sendung verzichtete Red Bull auf eine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Das Unternehmen erklärte lediglich, es sei „nicht üblich, Interviews über Geschäftspraktiken zu geben“.
Wichtige Fakten:
- Verbotenes Verteilen von Energy-Drinks an Universitäten in der Romandie und Bern.
- Einsatz eines Red-Bull-Doppeldeckerbusses bei Einführungstagen in Lausanne und Bern.
- Anwerben von Studierenden als Red-Bull-Botschafter an mehreren Universitäten.
- Verstoß gegen Universitätsregeln, die das Verteilen von Getränken auf dem Campus untersagen.
- Keine klare Stellungnahme von Red Bull zu den Vorwürfen.
Rechtliche Lage in Österreich
- In Österreich regelt das Universitätsgesetz 2002 (UG) die Autonomie der Universitäten, insbesondere die Verwaltung ihrer Flächen. Universitäten können auf Basis dieses Gesetzes selbst entscheiden, ob kommerzielle Aktivitäten wie das Verteilen von Produkten auf dem Campus erlaubt sind. Dies bedeutet, dass jede Universität eigene Regeln aufstellen kann, die eine vorherige Genehmigung für Werbeaktionen und Produktverteilungen erforderlich machen. Verstöße könnten rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, da das Gesetz klare Grenzen zur Nutzung von Universitätsgeländen setzt. (Quelle: Universitätsgesetz 2002 (UG) - RIS)
(VOL.AT)
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