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Räuber 17 Jahre nach dem Verbrechen zu sechs Jahre Haft verurteilt

Ein Räuber wurde 17 Jahre nach der Tat verurteilt.
Ein Räuber wurde 17 Jahre nach der Tat verurteilt. ©VOL.AT/Eckert
63-Jähriger bagatellisiert brutalen Überfall, bei dem das Opfer schwerstens verletzt wurde.
"Cold Case" nach 17 Jahren gelöst

von Christiane Eckert

Im Juni 2003 wird in Gaissau ein Handwerker, der noch ein Feierabendbier bei einer Imbisstube trinkt, schwer verletzt. Er war zunächst im Lokal, bezahlte dort mit einem 200-Euro-Schein, was der spätere Täter beobachtete. Als der Gast das Lokal verließ und nach Hause fahren wollte, überraschte ihn der Täter, der heute 63-jährige Angeklagte im Auto. Er schlug ihm eine Bierflasche über den Kopf und richtete ihn mit einem Brett und Kantholz übel zu. Neben Schnitten, Hämatomen, Gehirnerschütterung erlitt der Niedergeschlagene einen Unterschenkeltrümmerbruch und konnte acht Monate lang nicht arbeiten.

Doch noch gelöst

17 Jahre blieb die Fahndung erfolglos, dann konnte die Geschichte bei „Aktenzeichen xy gelöst“ ausgestrahlt werden.

Im Zusammenhang mit einer Verurteilung in Zürich im Jahr 2003 und sichergestellten DNA-Spuren konnte Interpol Bern die Spuren abgleichen, der Mann wurde verhaftet.

Im Prozess zeigte sich der Mann nur teilweise geständig. Vor allem spielt er seine Brutalität herunter.  

Raub ist fix

Der Schöffensenat geht allerdings davon aus, dass es ein schwerer, weil bewaffneter Raub war. Das Opfer musste auf Grund der neuerlichen Zeugenladung alles nochmals Revue passieren lassen, eine schwere Bürde für den heute 60-Jährigen, der wieder schlaflose Nächte hat. Der Angeklagte wird zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Dem Opfer muss er laut Urteil 5000 Euro Schmerzengeld bezahlen, zudem die Beute von 2990 Euro zurück erstatten. Außerdem wurden 2.990 Euro als verfallen erklärt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

(VOL.AT)

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