In dem Video erkennt das Auto dank seiner Technik Gefahren, “bevor sie entstehen” – und tötet dabei kurzerhand den jungen Adolf Hitler. Die Macher mussten in das Video auf Wunsch des Autoherstellers nachträglich Hinweise einfügen, dass Daimler mit dem Spot nichts zutun hat.
Regisseur versteht Daimler-Ärger
“Ich verstehe das”, sagte Regisseur Tobias Haase der Nachrichtenagentur dpa. “Es hat dem Film aber auch nicht geschadet, auch wenn er vorher schöner war.” Der Werbespot ist für den Deutschen Nachwuchspreis First Steps nominiert, den Mercedes-Benz unterstützt.
“Wir sind der Überzeugung, dass es unangemessen ist, den Tod eines Menschen beziehungsweise eines Kindes sowie Inhalte mit einem Bezug zum Nationalsozialismus in einem Werbespot zu verwenden, auch wenn es sich hier nur um einen “fiktiven” Werbespot handelt”, erklärte Daimler am Samstag.
Auto “erkennt” Gefahr
In dem Clip stoppt die Limousine auf dem Weg durch ein historisch anmutendes Dorf in Österreich dank des Fahrerassistenzsystems automatisch, wenn spielende Kinder auf die Straße rennen. Nur auf den kleinen Adolf steuert das Auto unbeirrt zu – und überfährt ihn. Am Ende bleibt das Kind auf dem Boden liegen. Seine Gliedmaßen formen ein Hakenkreuz. Letzte Einblendung: “Erkennt Gefahren, bevor sie entstehen.”
Geteilte Meinungen
Im Netz löste der Spot zwiespältige Reaktionen aus: Nutzer der Videoplattform Vimeo, auf der der Film zu sehen ist, bezeichnen ihn als “nicht witzig” und “deutliche Kaltschnäuzigkeit”. Andere loben den Film als “geniales Stück” oder schlichtweg “großartig”. Offen bleibt die Frage: Darf man mit Hitler Werbung machen – und in einem Film ein unschuldiges Kind überfahren lassen?
Zumindest sollten sich deutsche Autobauer in Sachen Werbung mehr trauen, findet Macher Haase. “Es gibt unglaubliches Potenzial, tolle Filme zu machen, aber die Firmen wollen zumeist ihre technischen Neuerungen gezeigt haben. Das ist langweilig”, sagte er.
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(APA)
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