Wien erlebt nach Rekord-Nächtigungszahlen derzeit einen deutlichen Rückgang – von Umsatzeinbußen bis zu 30 Prozent ist die Rede. Während die (ÖHV) Österreichische Hoteliersvereinigung auf mehr Werbung setzen will, sehen einzelne Hotels in Wien das Problem eher im Preisdruck der Stadthotellerie.
Verbesserung erhofft man sich ausgerechnet durch neue Konkurrenz: “Wir haben die Hoffnung, dass die neuen 5-Sterne-Luxushäuser in Wien, wie das eben erst eröffnete Park Hyatt Vienna, die Preise wieder nach oben ziehen und angemessene Raten anbieten. Dann können auch wieder in unserem 4-Sterne und 4-Sterne-Superior Segment realistische Zimmerpreise verrechnen”, schreibt Renate Wimmer, Vorstand der ARCOTEL Hotel AG in einer Presseaussendung.
Hotelpreise in Wien im Vergleich
Laut der international anerkannten Statistik von STR/STR Global konnte in Wien im Jahr 2013 ein durchschnittlicher Netto-Zimmerpreis von 94,81 Euro erzielt werden. Seit fünf Jahren ist dieser tendenziell rückläufig, hat er doch 2008 120,50 Euro betragen.
VIENNA.at hat sich die Hotelpreise in Wien einmal genauer angeschaut: Verglichen wurden die Preise für den Aufenthaltszeitraum 11. bis 13. Juli 2014 für ein Einzelzimmer, bzw. ein Zimmer für eine allein reisende Person:
- Hotel Sacher: 415 Euro pro Nacht
- Hotel Bristol: 293 Euro pro Nacht
- Park Hyatt Hotel: 375 Euro pro Nacht
- Palais Hansen Kempinski 310 Euro pro Nacht
- Hotel Daniel: 95 Euro pro Nacht
- Motel One: 71,01 Euro pro Nacht
- Harry’s Home 81 Euro am Donnerstag, 75 Euro am Freitag, 70 Euro am Samstag
- Hotel Urania 54 Euro pro Nacht
- Best Western Kaiserhof 156 Euro pro Nacht
- Ibis Budget St. Marx 41 Euro pro Nacht
- NH Wien 116,45 Euro pro Nacht
- Mercure Wien City 99 Euro pro Nacht
Bei den zwölf verglichenen Hotelpreisen ergibt sich ein Durchschnittspreis von 160,81 Euro pro Nacht. Nicht bei allen angegebenen Preisen ist auch ein Frühstück enthalten.
Sucht man übrigens für den gleichen Reisezeitraum über den Anbieter HRS werden Preise ab 35,55 Euro (Fritz Matauschek Hotel Restaurant) angezeigt.
Alternativen zu Hotels
Wer nicht im Hotel übernachten will, kann auf zahlreiche Alternativen zurückgreifen: Vom Zwölfbettzimmer im Hostel über ein Privatquartier bis hin zum stylishen Luxus-Appartement, das auf Zeit gemietet wird, gibt es für jede Geldbörse die passende Lösung.
- Hostels
In Wien berechnen die Hostels ihre Preise unterschiedlich: Zum Teil wird ein Zimmerpreis (z.B. ALIBI Hostel Vienna) angegeben, zum Teil wird pro Bett und Person (z.B. AO Hostels). Ein durchschnittlicher Preis lässt sich somit schwer berechnen, besonders günstig sind aber das AO Hostel Wien Stadthalle (ab 9 Euro), das Hostel Ruthensteiner (ab 10 Euro) und das Hostel Wien Hütteldorf (ab 13 Euro).
- Airbnb
Über Airbnb vermieten Privatpersonen Zimmer oder Wohnungen. Neben einem Dach über dem Kopf gibt es in vielen Fällen auch Insider-Tipps fürs Sightseeing. Die Preise pro Person pro Nacht liegen im Schnitt bei ungefähr 68,50 Euro. Als Berechnungsgrundlage wurden 18 Angebote von der Startseite verwendet, die Preise reichten von 25 Euro für ein Zimmer mit Hochbett in Mariahilf bis zu 145 Euro für eine 75 Quadratmeter große Wohnung in Wien-Landstraße, die als “Emperor Sissi’s Center Jewel” bezeichnet wird.
Hier berichtet ein Wiener von seinen Erfahrungen mit Airbnb.
- Ferien-Appartements
Neben den privaten Anbietern auf Airbnb gibt es natürlich auch gewerbliche Anbieter, die vollmöblierte Wohnungen an Touristen vermieten. Einer davon ist Chez Cliché. Die Wohnungen dieses Anbieters sind höchst unterschiedlich gestaltet – jeweils dem Charakter eines fiktiven Besitzers entsprechend. So kann beispielsweise in der Wohnung einer Sopranistin unterkommen, deren Liebe zur Musik sich in der Inneneinrichtung spiegelt. Kostenpunkt: 189 Euro pro Nacht. Ein anderer Anbieter ist viennaresidence, spezialisiert auf “business rental apartments”. Vermietet werden diese Wohnungen jedoch wochen- bzw. monatsweise. Die günstigste der angebotenen Wohnungen liegt in der Pfeilgasse in Wien-Josefstadt und kostet pro Woche 640 Euro.
(SVA)
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