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Stellenabbau und Tarifkonflikt: Piloten stimmen für Streik bei der Lufthansa

Piloten stimmen für Streik bei der Lufthansa.
Piloten stimmen für Streik bei der Lufthansa. ©APA/AFP
Bei der deutschen AUA-Muttergesellschaft Lufthansa droht ein umfassender Streik der Pilotinnen und Piloten.

In einer Urabstimmung haben sich laut VC 88 Prozent der Piloten bei Lufthansa und 96 Prozent bei Lufthansa Cargo für einen Streik ausgesprochen.

Die Beteiligung lag bei 90 beziehungsweise 95 Prozent. Damit ist das gesetzlich erforderliche Quorum von 70 Prozent klar erreicht. Die Gewerkschaft verfügt nun über ein gültiges Mandat für mögliche Arbeitskampfmaßnahmen – ein Streik ist damit grundsätzlich möglich, jedoch noch nicht terminiert.

Streitpunkt betriebliche Altersvorsorge

Im Zentrum des Konflikts steht die betriebliche Altersvorsorge. Ursprünglich hatte VC eine Verdreifachung des Arbeitgeberanteils gefordert, diese Forderung im Verlauf von sieben Gesprächsrunden jedoch reduziert – ohne Ergebnis. Lufthansa-Chef Jens Ritter erklärte, das bestehende Modell sei "ohnehin schon sehr gut" und könne nicht weiter ausgebaut werden.

Sanierung und Stellenabbau belasten Konzern

Die Urabstimmung fällt in eine Phase tiefgreifender Veränderungen im Konzern. Erst am Montag hatte Lufthansa angekündigt, bis 2030 rund 4000 Stellen abzubauen – vor allem in der Verwaltung.

Der Konzern verweist auf Digitalisierung, Automatisierung und den Einsatz künstlicher Intelligenz. Die Gewerkschaft Verdi sprach von einem "Kahlschlag" und fordert Verhandlungen über sozialverträgliche Lösungen wie Altersteilzeit, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Streikzeitpunkt noch unklar

Ob es tatsächlich zu einem Streik kommt, bleibt offen. Die Vereinigung Cockpit betonte, man könne "bei Bedarf alle notwendigen Maßnahmen bis hin zu Arbeitskampfmaßnahmen" einleiten. Ein möglicher Streik würde den Konzern in einer ohnehin angespannten Phase zusätzlich unter Druck setzen.

(VOL.AT)

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