Pfarrer Ludescher hört in Lauterach auf

Schon im Dezember hat es sich abgezeichnet und Signale gegeben, dass Pfarrer Werner Ludescher aufhört. Der Geistliche ist in der Hofsteiggemeinde bei Jung und Alt sehr beliebt.
Grund für den Rücktritt als Oberhaupt der Pfarre sind gesundheitliche Probleme, mit denen Ludescher seit Februar 2022 zu kämpfen hat.
Schlaganfall im Februar 2022
Während der Frühmesse am 27. Februar 2022 erlitt der Gottesmann einen Schlaganfall. "Neben all dem schönen, bewegenden und beglückenden das ich bei euch erleben durfte – wofür ich sehr, sehr dankbar bin – war doch der Schlaganfall Ende Februar ein großer Einschnitt in mein persönliches Leben und in unser pfarrliches Leben", so Pfarrer Ludescher in einer Ansprache im Dezember, die in der Kirche ausgehängt ist.

"Nicht mehr länger mit meinen Kräften vereinbar"
Er habe ausführliche Gespräche mit Bischof Benno, mit der Diözesanleitung und seiner Ärztin geführt, so Ludescher. "Im Einvernehmen mit der Diözesanleitung möchte ich bekannt geben, dass ich im Februar die Leitung der Pfarre zurücklege", gibt er zu verstehen. "Es ist aus gesundheitlichen Gründen und aus ärztlicher Sicht nicht mehr länger mit meinen Kräften vereinbar: Die Aufgabe der Missio und die Leitung der großen Pfarre Sankt Georg."

Seit 2014 in Lauterach
Pfarrer Werner Ludescher war seit September 2014 in Lauterach tätig. In seine "Amtszeit" fielen die Renovierung der Pfarrkirche, die zwischen 1879 und 1884 errichtet wurde, und die Errichtung des Haus St. Georg. Auch veranlasste der musikalische Pfarrer die Restaurierung der historischen Behmann-Orgel. Im Mai 2022 feierte er nach seiner Rückkehr in die Pfarre zudem sein 40-jähriges Priesterjubiläum.

Wechsel in kleinere Pfarre
"Aus gesundheitlichen Gründen wird Pfarrer Werner Ludescher am 26. Februar 2023 unsere Pfarre verlassen und in eine kleinere Pfarre wechseln", schreiben Pfarrgemeinderat und Pfarrkirchenrat in der Februar-Ausgabe des "Lauteracher Fenster". "Anlässlich seiner Verabschiedung feiern wir mit Pfarrer Werner Ludescher einen Dankgottesdienst." Man spricht Pfarrer Ludescher "ein herzliches Vergelts-Gott" für sein Wirken aus.

Schulmesse soll bleiben
Pfarrer Ludescher war bisher auch für die Schulmessen der Volksschule Unterfeld zuständig. Wie es damit weitergehe, sei Sache der Pfarre, erklärt Direktorin Elisabeth Maccani gegenüber VOL.AT. Hier werde es sicher eine Nachbetreuung geben. Das Angebot solle es – möglicherweise in anderer Form – weiter geben. Man wolle weiterhin gemeinsam feiern.
So denken Lauteracher
"Es ist schade", meint Kurt Buggelsheim, der seit 43 Jahren in der Gemeinde wohnt. Er wünsche Ludescher viel Gesundheit und dass er sich wieder gut erhole. "Es tut mir leid", erklärt auch Arno Greußing. Er sei bis jetzt ein "super Pfarrer" gewesen.
"Ein super Sänger war er"
"Wenn es aus gesundheitlichen Gründen ist, dann steht es jedem natürlich zu", verdeutlicht der Lauteracher. "Ein super Sänger war er. Auch für die Leute war er echt super." Das neue Kleintierzuchthaus habe er etwa an Ort und Stelle eingeweiht. "Das hätte sonst früher kein Pfarrer gemacht, gibt er zu verstehen. "Alles Gute, dass er wieder gesund wird und es tut mir jetzt leid, dass er Lauterach verlässt."

Vorwurf der Entmündigung
Er sei ihrer Meinung nach entmündigt worden, das sei schade, meint eine Lauteracherin gegenüber VOL.AT. Mehr wolle sie mit allem, was abgelaufen sei, dazu nicht sagen. Eine andere Frau aus Lauterach erklärt, sie habe bisher nichts von Ludeschers Rückzug gewusst: "Meine Enkelin kommt jetzt bald zur Kommunion", gibt sie zu verstehen. "Er, hat glaube ich, schon gut hierher gepasst." Wenn er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehe, dann verstehe das jeder: "Man muss hin und wieder auf sich selbst schauen und nicht nur auf die andern", so die Lauteracherin im VOL.AT-Gespräch.
(VOL.AT)