In Anbetracht des Andrangs in Baumärkten appellierten Branchenvertreter und Regierung vor allem an die Vernunft der Kunden.
Bei diesen stand heute offenbar die Versorgung von Heim und Garten mit neuen Utensilien an oberster Stelle. In den sozialen Medien kursierten Videos von langen Schlangen vor einer Wiener Hornbach-Filiale. Auch in vielen Bundesländern nutzten Kunden den ersten Tag der Öffnung, um sich mit Blumenerde und Heimwerker-Materialien einzudecken - zumindest in der Früh.
Einkaufswagen zur Abstandskontrolle
Vor einem großen Baumarkt in Pasching bei Linz waren die Parkplätze gut gefüllt - ebenso die Einkaufswagen der Kunden. Schlangen vor dem Eingang soll es in der Früh gegeben haben, am Vormittag waren aber keine zu beobachten. Bei einem Baumarkt (Obi) in St. Florian bei Schärding war der Parkplatz Dienstagmittag voll, dass so mancher unverrichteter Dinge wieder Abfuhr. Am Eingang gab es Masken und Händedesinfektion, Einkaufswagen zur Abstandskontrolle.
Schlangen vor den Eingängen
Auch vor diversen Grazer Bau- und Gartencentern bildeten sich in der Früh und auch noch zu Mittag Schlangen vor den Eingängen, allerdings weniger aufgrund eines großen Andrangs, sondern wegen der Vorkehrungen gegen mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus. Ähnliche Bilder zeigten sich in Niederösterreich, Kärnten oder Vorarlberg.
Trotz des großen Ansturms am ersten Tag bauen die Branchenvertreter auf die Vernunft der Kunden. "Bei jenen Geschäften, die am ersten Tag der Öffnung einen Kundenansturm verzeichnen, wird sich die Frequenz wieder auf ein übliches Maß einpendeln," so der WKÖ-Obmann der Bundessparte Handel, Peter Buchmüller, laut Aussendung vom Dienstag. Auch die Regierung hat heute im Rahmen der täglichen Pressekonferenz die Bevölkerung ersucht, nicht gleich am ersten Tag die Geschäfte zu stürmen. "Die Baumärkte bleiben offen. Man muss nicht alles heute besorgen", sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Dienstag.
Vorarlberger Baumärkte gut besucht
Viele Einkaufswillige - darunter Familien und nicht wenige Senioren - waren vor einem Baumarkt in Lauterach zu sehen, wenn auch nicht vergleichbar mit dem Kundenzustrom an sonnigen Frühjahrswochenenden.
Die meisten setzten bereits auf dem Parkplatz vor dem Geschäft ihre Masken auf. Die Zahl der Kunden wurde anhand der benützten Einkaufswagen kontrolliert, vor dem Eingang überprüften Sicherheitsmitarbeiter, ob auch wirklich jeder Kunde einen Wagen hatte.
Viele Menschen würden zwar über den Masken- oder Wagenzwang jammern, sich aber dann ohne weitere Probleme daran halten, erklärten sie.
Ruhiger "erster Tag" in den Innenstädten
Abseits der Bau- und Gartengeschäfte zeigte sich jedoch ein etwas anderes Bild. Insbesondere kleine Händler - Mode-Boutiquen, Delikatessengeschäfte, kleinere Buchhandlungen - verzeichneten einen eher ruhigen ersten Handelstag nach der vierwöchigen coronavirus-bedingten Schließung, wie ein APA-Lokalaugenschein in mehreren Bundesländern ergab. Dementsprechend gibt es in einigen Geschäften nur verkürzte Öffnungszeiten. Hinzu kommt, dass nicht alle Händler, die ab heute theoretisch wieder öffnen könnten, dies auch tun oder tun können. Denn für einige Geschäfte - beispielsweise solche, die stark vom Tourismus abhängig sind - wäre es derzeit ein Verlustgeschäft, ihre Filialen wieder aufzusperren.
Gemächlicher Start in Vorarlberg
Auch In Vorarlberg lief der erste wieder etwas normalere Einkaufstag eher gemächlich an. In der Fußgängerzone von Vorarlbergs größter Stadt, Dornbirn, waren am Dienstagvormittag bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen nur wenige Menschen unterwegs.
An den Türen der geöffneten Geschäfte wiesen Schilder auf Maßnahmen wie die Maskenpflicht hin. In einem Modegeschäft wurden die Kunden gezählt - etwa drei Dutzend waren es in einer Stunde. In einem kleineren, etwas abseits gelegenen Geschäft war hingegen nach Angaben eines Verkäufers "gar nichts los", was er unter anderem darauf zurückführte, dass viele Geschäfte rundum aufgrund ihrer Größe auch weiterhin geschlossen blieben.
30.000 Geschäfte geöffnet
Seit heute dürfen laut Daten der Wirtschaftskammer wieder rund 30.000 Geschäfte offen haben - die Zahl inkludiert auch jene Geschäfte, die nicht von den Schließungen aufgrund der Corona-Krise betroffen waren, mit Ausnahme der Tankstellen, hieß es auf APA-Anfrage von der WKÖ.
(APA)
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