Neueröffnung: Warum es den Lustenauer "Dachboden Pirat" nach Kennelbach zieht

"Kennelbach ahoi", heißt es für "Dachboden Pirat" Markus Schwindsackl. Den Lustenauer Raritäten- und Antiquitätenhändler kennt man hierzulande auch von "Bares für Rares Österreich", wo er seit 2019 im Händlerraum Platz nimmt. Im Juni schloss er sein Geschäft in Hohenems, um sich auf zu neuen Gefilden zu machen.

"Es ist doppelt so groß"
Im ehemaligen Kindergarten im Sankt-Antonius-Weg hat "Schwinzi" sich in den vergangenen Tagen und Wochen neu eingerichtet. "Es ist doppelt so groß, wie das neue Geschäft und es hat auch eine ganz gute Atmosphäre", erklärt er VOL.AT. Es ist das mittlerweile dritte Geschäftslokal für den "Dachboden Pirat". Sein erster Standort war in seiner Heimatgemeinde Lustenau, im Dezember 2021 eröffnete er dann in Hohenems. "Für das erste Geschäft wurde Selbstbedarf angemeldet und Hohenems wurde mir tatsächlich zu klein", meint Markus dazu.

Video: Zu Besuch beim "Dachboden Pirat" in Kennelbach
"Wir sind gefühlt 300-Mal gefahren"
Im Juni verabschiedete sich der Händler von seinem alten Standort in Ems und es ging an den Umzug: "Vom Umzügeln her sind wir gefühlte 300-Mal gefahren", verrät er beim Lokalaugenschein in seinem neuen Geschäft. Es wurde auch aussortiert, manches wurde neu aufbereitet und dann schließlich in Kennelbach aufgestellt. Es sei viel Arbeit gewesen, habe sich aber "rentiert", verdeutlicht der "Dachboden Pirat" im Gespräch mit VOL.AT. Tatkräftige Unterstützung bekam er von seiner Freundin, Kollege Werner und Altwarenhändler Simon Zeitlos. Von Geschirr über alte Möbel, Uhren und Spielzeug bis hin zu einem zum Gartentisch umfunktionierten Traktor finden sich ganz besondere Stücke.

Neue Kontakte durch "Bares für Rares"
Einen Ehrenplatz in Schwindsackls Büro hat ein Bild, das bei seiner ersten Sendung von "Bares für Rares" aufgenommen wurde. "Inzwischen hat sich das wirklich etabliert", erklärt er. "Die Leute kommen tatsächlich sehr viel aufgrund von der Sendung." Er habe sich einen Namen machen können, werde um Hilfe gefragt und kontaktiert, wenn es um Verkauf von Raritäten gehe.

"Was die Sendung natürlich mit sich gebracht hat, sind die ganzen Kontakte in Österreich. Ich werde natürlich auch angerufen von Salzburg, von Kitzbühel." Früher habe er noch jeden einzeln "anhauen" müssen, um nachzufragen, ob es was für ihn gebe, erzählt Markus. Inzwischen werde er direkt angerufen. "Dann kann ich zu den Leuten heim und dort schaue ich halt, ob ich was finde."

Eine Vitrine mit besonderer Geschichte
In seinem neuen Geschäft gibt es neben unterschiedlichen Stücken auch eine ganz besondere Vitrine. In ihre werden nicht nur Raritäten aufbewahrt, sie hat auch selbst eine interessante Geschichte: "Die Virtrine habe ich von einem jungen Schuhmachermeister kaufen können", erzählt Schwindsackl VOL.AT. "Und der hat diese Glasvitrine [...] tatsächlich aus Berlin und sage und schreibe war es eine der ersten Verkaufsvitrinen von Beate Uhse", schildert der Antiquitätenhändler.

"Wenn du als Händler zum Sammler wirst, wirst du zum Messie"
In Kennelbach finden sich zahlreiche Raritäten und Antiquitäten, darunter auch solche, die "Schwinzi" selbst sehr gefallen: "Das passiert mir öfters", meint er gegenüber VOL.AT. "Wenn du als Händler zum Sammler wirst, wirst du zum Messie." Er besitze die Dinge eine Zeit lang und erfreue sich daran. "Die Leute kaufen das tolle Stück und es kommt wieder mindestens für eine Generation in einen Wohnungsbereich." Ob das nun junge Leute sind, die sich ein 50er-Jahre-Sideboard kaufen oder jemand, der sich eine schöne alte Figur kauft: "Es ist immer eine Bereicherung für die Leute und sie schicken mir dann meistens auch Fotos und das freut mich richtig."

Beruf "leidenschaftlich angeboren"
Der Beruf des Antiquitätenhändlers ist für Markus Schwindsackl "leidenschaftlich angeboren", wie er zu verstehen gibt. "Man kanns gar nicht zurückverfolgen, wie lange das schon ist. Das hat mich immer schon interessiert", erklärt der Lustenauer. "Wenn andere Kinder früher spielen gegangen sind, bin ich schon in die alten Häuser rein." In diesen leerstehenden Häusern habe ihn das Alte bereits fasziniert. "Es ist viel mehr Hobby wie Beruf", meint der "Dachboden Pirat". Zum Beruf gemacht hat er es schließlich 2015. "Das ist nächstes Jahr das Zehnjährige", fällt ihm auf.

Neueröffnung am Freitag
Kurz vor der Neueröffnung überwiegt beim Altwarenhändler die Vorfreude. Jeder, der schauen, kaufen oder sich auch nur informieren will, ist willkommen, wenn er am Freitag um 14 Uhr die ersten Kunden empfängt. Der neue Standort mit der Nähe zur Autobahnabfahrt Wolfurt-Lauterach und zum Weidachknoten ist für ihn ideal gelegen.

"Dachboden Pirat"
- Sankt-Antonius-Weg 19, Kennelbach
- Öffnungszeiten: Freitag 14 bis 19 und Samstag 9 bis 14 Uhr
Mehr dazu
(VOL.AT)
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