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NATO startet neue Initiative zum Schutz der Ostflanke

©APA/AFP
Die NATO startet nach den mutmaßlich vorsätzlichen Verletzungen des polnischen Luftraums durch Russland eine neue Initiative zum Schutz der Ostflanke. 

Das teilte Generalsekretär Mark Rutte am Freitag in einer Pressekonferenz mit dem Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa, Alexus Grynkewich, mit. Der Einsatz "Eastern Sentry" ("Ostwache") soll die Verteidigungsfähigkeit der Ostflanke Europas zu stärken.

Rutte fügte hinzu, dass Russlands rücksichtsloses Verhalten in der Luft immer häufiger werde. "Ostwache" umfasse eine Reihe von Ressourcen der Verbündeten, darunter von Dänemark, Frankreich, dem Vereinigte Königreich, Deutschland und anderen.

Bereits Zusagen von Ländern

Mehrere NATO-Staaten wie Deutschland hatten zuvor bereits zusätzliche Mittel zugesagt. So stellt die deutsche Bundeswehr künftig vier statt nur zwei Kampfjets vom Typ Eurofighter bereit, um sich an bewaffneten Schutzflügen über Polen zu beteiligen.

Sie sind auf dem Fliegerhorst in Rostock-Laage stationiert und sollen mindestens bis Jahresende für Luftverteidigungseinsätze im polnischen Luftraum bereitstehen. Frankreich will drei Rafale-Kampfjets für die Überwachung des Luftraums an der Ostflanke zur Verfügung stellen, Dänemark zwei F-16 und eine Fregatte.

Russische Provokation oder Test?

Zu der NATO-Luftraumverletzung war es am Mittwoch zeitgleich mit einem russischen Angriff auf die Ukraine gekommen. Nach offiziellen Angaben flogen unter anderem mehr als zehn russische Drohnen vom Bautyp Shahed in den Luftraum Polens. Mehrere von ihnen wurden abgeschossen.

Nach Angaben von westlichen Politikern gibt es Hinweise darauf, dass die Luftraumverletzung kein Versehen war. Unklar ist bisher allerdings, ob die Drohnen auf die Zerstörung von Zielen auf NATO-Territorium programmiert waren oder möglicherweise nur als Provokation oder Test der NATO-Flugabwehr gedacht waren.

An dem Abwehreinsatz gegen die Luftraumverletzung am Mittwoch waren nach NATO-Angaben neben polnischen F-16-Kampfjets auch niederländische F-35, italienische Flugzeuge sowie deutsche Patriot-Flugabwehrsysteme beteiligt. Zudem wurden auch ein AWACS-Spezialflugzeug der NATO zur Luftraumüberwachung sowie militärische Tank- und Transportflugzeuge.

(APA)

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